Der Münchner Radentscheid

Maßnahmen

Fahrrad

St.-Magnus-Straße

In der St.-Magnus-Straße in Untergiesing-Harlaching werden wurden zwischen der Grünwalder Straße und der Naupliastraße in den Jahren 2023 und 2024 im Rahmen des Radentscheids beidseitig neue Radwege gebaut.

Zuvor befanden sich dort nur sehr schmale, direkt an die Gehwege angrenzende Radwege, was insbesondere angesichts des starken Freizeitverkehrs Richtung Perlacher Forst immer wieder zu Konflikten führte. Die erfolgte Umgestaltung bedeutet auch mehr Platz für Zufußgehende, da die Fläche des bisherigen Radwegs für die Verbreiterung des Gehwegs genutzt wurde, bessere und mehr Querungsmöglichkeiten der Straße sowie mehr Abstellflächen für Fahrräder. Ein Großteil der Parkplätze für Autos konnte erhalten bleiben.

Die Informationsveranstaltung für Bürger*innen und Anwohnende fand am 24. Juni 2021 statt. Die entsprechenden Präsentationsfolien finden Sie HIER.

Den Umbau der St.-Magnus-Straße durch das Baureferat hatte der Stadtrat am 25. November 2021 beschlossen. Das Projekt wurde von September 2023 bis Dezember 2024 umgesetzt.

Ausgangssituation

Die St.-Magnus-Straße ist eine wichtige Verbindung auf der beschilderten Fahrradhauptroute Marienplatz – Harlaching.

Daher bündelt sich hier viel Freizeitverkehr in Richtung Perlacher Forst, und Schulkinder, Anwohnende und Passant*innen, die in den anliegenden Geschäften einkaufen, teilen sich den Verkehrsraum in der St.-Magnus-Straße.

An vielen Stellen genügte die Verkehrsinfrastruktur vor dem Umbau nicht mehr den heutigen Anforderungen: In der St.-Magnus-Straße gab es sehr schmale Radwege ohne Sicherheitsabstand zu Fußgänger*innen oder zu sich öffnenden Autotüren. Die Radinfrastruktur entsprach nicht mehr der aktuellen Fassung der Straßenverkehrsordnung (StVO) und den zugehörigen Verwaltungsvorschriften sowie geltenden technischen Standards.

Sichere Radwege sind breit genug, um entspannt nebeneinander zu radeln und von schnelleren Radfahrenden mit ausreichend Sicherheitsabstand überholt werden zu können. Sie sind baulich getrennt vom Autoverkehr, um illegales Zuparken zu vermeiden und ebenfalls getrennt vom Fußverkehr, um die Sicherheit für die Fußgänger*innen zu erhöhen.

Grundzüge der Planung

Durch Verlegung des Radwegs auf die Flächen jenseits der Baumreihe konnte der bisherige Radweg dem Gehweg zugeschlagen werden, der dadurch deutlich verbreitert ist. Dessen Nutzung ist damit für alle Altersgruppen entspannter und sicherer möglich. Auch dichte Vorbeifahrten von Radelnden werden nun verhindert. Die Vorteile des breiteren Gehwegs haben sich bereits in alternativen Nutzungen gezeigt: So können jetzt beispielsweise Cafés auch Sitzplätze draußen anbieten. 23 neu gepflanzte Bäume verbessern das Mikroklima, sorgen für mehr Schatten und niedrigere Temperaturen in heißen Sommern. Das Überqueren nur noch einer Fahrspur bis zur Mittelinsel ist für Zufußgehende einfacher als im Falle der früheren Form mit zwei Fahrspuren je Richtung. Außerdem wurde eine zusätzliche Fußgängerquerung auf Höhe der Einkaufsmöglichkeiten (Hausnummern 30 und 32) geschaffen. Hier gab es vor dem Umbau keine Möglichkeit, die früher insgesamt vier Autospuren der St.-Magnus-Straße zu überqueren.

Der Rückbau des freilaufenden Rechtsabbiegers in die Grünwalder Straße stellt eine große Steigerung der Verkehrssicherheit an dieser Stelle dar. Gleichzeitig sind alle Geradeaus- und Abbiegespuren für den Autoverkehr erhalten geblieben. Da die Leistungsfähigkeit einer Straße aus verkehrsplanerischer Sicht in erster Linie von den Kreuzungen abhängt, ist aufgrund der vergleichsweise niedrigen Verkehrsstärke auch die nun bestehende Einspurigkeit je Fahrtrichtung für den Autoverkehr zumutbar.

Grundsätzlich konnten zahlreiche Längsparkplätze beim Umbau der Straße erhalten bleiben. Bisher waren die Sichtbeziehungen bei den Einmündungen der zahlreichen Nebenstraßen nicht ausreichend gewährleistet. Dies ist aus Gründen der Verkehrssicherheit jedoch unerlässlich. Aufgrund der Vielzahl an einmündenden Nebenstraßen und Grundstückszufahrten sind im gesamten Straßenzug gut 30 Parkplätze entfallen. Beispielsweise stehen insbesondere vor den Einkaufmöglichkeiten St.-Magnus-Straße Hausnummer 30 und 32 weiterhin Parkplätze zur Verfügung, zusätzlich wurden neue Abstellplätze für Fahrräder geschaffen, die ein diebstahlsicheres Anschließen der Räder auf öffentlichen Flächen ermöglichen.

Straßen-Steckbrief
Straße St.-Magnus-Straße
Anzahl Fahrstreifen nach Umbau: ein Fahrstreifen je Richtung
Verkehrsstärke Kfz/24h ca. 12.000
Verkehrsstärke Rad keine Daten vorhanden
Streckenlänge in km 0,5 km
Radverkehrsinfrastruktur Bestand sehr schmale bauliche Radwege
Stadtratsbeschluss Dezember 2019
Bemerkung

wichtige Radverkehrsverbindung (beschilderte Fahrradhauptroute Marienplatz – Harlaching), vor dem Umbau schmale Radverkehrsanlagen neben dem Gehweg im Seitenraum. Die St.-Magnus-Straße schließt an die Fahrradstraße Tegelbergstraße an, die eine wichtige Verbindung im Freizeitverkehr (unter anderem für Rennradler*innen) Richtung Perlacher Forst ist.

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