Wann waren Sie zuletzt in der Münchner Altstadt? Am Marienplatz, am Sendlinger Tor oder am Viktualienmarkt? Und was war der Grund für Ihren Besuch - beruflich, privat oder wohnen Sie in der Altstadt? Menschen bewegen sich aus zahlreichen Gründen in Münchens Zentrum. Ansprüche wie Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Versorgung, Kultur und Tourismus treffen hier aufeinander. Das Projekt "Altstadt für alle“ verfolgt das Ziel den öffentlichen Raum zeitgemäß neu zu ordnen und diesen für alle Nutzer*innen zugänglich und attraktiv gestalten.
Das Stadtzentrum Münchens soll zu einem Ort der Begegnung für alle werden. Wichtig ist dabei, die vielfältigen Bedürfnisse an diesen dicht besiedelten Raum zu berücksichtigen, ohne die Erreichbarkeit einzuschränken. Das Konzept "Altstadt für alle" legt den Grundstein für die Neuordnung und Neugestaltung des öffentlichen (Park-) Raums und schafft Möglichkeiten den Raum durch freiwerdende Flächen vielfältiger zu nutzen. Denken Sie an mehr Grün in der Altstadt, mehr Platz zum Spazierengehen, mehr Sitzflächen in der Wintersonne oder im Sommerschatten, weniger Verkehrslärm, mehr Sicherheit auf dem Fahrrad und zu Fuß.
Die Altstadt soll für die Zukunft aufgestellt werden. Ziel ist es, langfristig eine gemeinwohlorientierte, verkehrssichere und barrierefreie Altstadt zu entwickeln, die gleichzeitig für alle erreichbar ist; auch für den Handel, die Logistik, die Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe, für Kultur-, Bildungs-, Gastronomie- und Tourismusbetriebe sowie für den Gesundheitssektor. Der Parkraum für Autos, Fahrräder, Sharing-Angebote und E-Tretroller wird neu geordnet. Anwohnende können weiter in der Altstadt parken. Der Durchfahrtsverkehr und der Parksuchverkehr sollen durch das neue Konzept in der Altstadt reduziert werden.
Im Dezember des Jahres 2025 hat der Stadtrat München dem Beschluss zur Neugestaltung des öffentlichen (Park-)Raums zugestimmt. Auf der Grundlage dieses Beschlusses wird das Mobilitätsreferat gemeinsam mit anderen betroffenen Referaten sowie mit Anwohnenden und weiteren Akteur*innen den öffentlichen Straßenraum schrittweise neuordnen.
Die Altstadt wird in vier Bereichen nacheinander neugeordnet:
Für jeden Teilbereich werden die Maßnahmen dem Stadtrat gesondert vorgelegt.
Als erster Teilbereich wird das Graggenauer Viertel / östliches Angerviertel im Osten der Altstadt betrachtet. Die Ausarbeitung der Maßnahmen folgt wieder im Rahmen eines Beteiligungsprozesses mit Anwohnenden und betroffenen Akteur*innen. So kann sichergestellt werden, dass alle Bedürfnisse einfließen können. Final entscheidet der Stadtrat über die Ergebnisse und anschließende Umsetzung.
Bisheriger Projektablauf
Nach dem Grundsatzbeschluss „Autofreie Altstadt“ 2019 (Sitzungsvorlage 14-20 / V 14478) wurden im Januar 2020 in einem Stadtrats-Hearing Beispiele aus Wirtschaft und anderen Städten vorgestellt und Vorgehensweisen und Strategie diskutiert.
Um die vielfältigen Wünsche und Ansprüche an den öffentlichen Raum in der Altstadt darstellen und bewerten zu können, wurden und werden Konzepte und Maßnahmen erarbeitet, die Fragestellungen für die gesamte Altstadt beantworten. Weitere Informationen zu den verschiedenen Bausteinen der Altstadt für alle finden Sie unter dem Reiter "Projektbausteine". Gleichzeitig wurden und werden bereits erste Maßnahmen umgesetzt – untenstehend in der Chronologie der Altstadt für alle finden Sie neben der allgemeinen Übersicht der Entwicklung der Altstadt für alle auch einen Einblick in die bisherigen Umsetzungen.
Eine Altstadt für alle kann nur entstehen, wenn möglichst viele verschiedene Beteiligte mit ihren vielfältigen Interessen, Bedürfnissen und Anliegen eingebunden werden. Daher wurden von Oktober 2023 bis Oktober 2024 in einem intensiven Beteiligungsprozess gemeinsam mit den Anwohnenden und weiteren lokalen Akteur*innen der Altstadt aus unterschiedlichen Bereichen wichtige Erkenntnisse für das Projekt gesammelt und Erfahrungen, Interessen und Anliegen zur Sprache gebracht. Mit Hilfe dieser Rückmeldungen aus den verschiedenen Formaten haben wir die Inhalte für das Konzept „Altstadt für alle“ erarbeitet und so stetig weiterentwickelt, dass dieses möglichst vielen Bedürfnissen gerecht wird. In einer großen Abschlussveranstaltung im Oktober 2024 wurde das Konzept einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Den finalen Abschlussbericht zu diesem Konzept können Sie im untenstehenden Downloadbereich herunterladen. Eine kurze Zusammenfassung der Konzeptinhalte finden Sie außerdem unter dem Reiter "Projektbausteine" bei "Parkraumkonzept".
Im Projektbaustein Beteiligung sehen Sie eine Übersicht der vergangenen und zukünftigen Beteiligungsformaten im Projekt.
Weiteres Vorgehen
Im Sinne einer „Altstadt für alle“ ist auch weiterhin die Mitwirkung der Anwohnenden und weiteren Akteur*innen gefragt. Sie werden dabei gleich mehrfach die Möglichkeit haben, Ihre Ideen und Anregungen für die ersten Umsetzungen einzubringen.
Noch sind die zukünftigen Beteiligungsveranstaltungen nicht terminiert, wir informieren Sie aber hier rechtzeitig. In Zukunft wollen wir Sie auf dieser Seite über alle wichtigen Schritte und Ereignissen der Altstadt für alle auf dem Laufenden halten.
Neuigkeiten zu Veranstaltungen, Ereignissen und sonstigen Schritten zum Projekt finden Sie unter dem Reiter "Projektnews". Informationen zu den verschiedenen Teilkonzepten und Maßnahmen sind unter dem Reiter „Projektbausteine“ zu finden. Unter dem Reiter „FAQs“ gelangen Sie zu wesentlichen Fragen und Antworten der Altstadt für alle.
Grundsatzbeschluss „Autofreie Altstadt“ und „Altstadt-Radlring“
Mit dem „Grundsatzbeschluss „Autofreie Altstadt“ und „Altstadt-Radlring“ hat sich der Stadtrat 2019 für eine zukunftsorientierte Neugestaltung der Altstadt ausgesprochen. Ziel ist, die Altstadt zugunsten von Fußgänger*innen, Radfahrenden und dem öffentlichen Nahverkehr zu transformieren und eine autofreie oder verkehrsberuhigte Innenstadt mit Platz für neue Nutzungen und mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. Durch verschiedene, im weiteren Prozess noch zu definierende Maßnahmen, sollen die Attraktivität öffentlicher Räume erhöht, die Luftqualität verbessert und die Lärmbelastung reduziert werden, während gleichzeitig die wichtigen Funktionen von Wohnen, Arbeiten, Handel und Tourismus erhalten bleiben.
Bürgerbegehren Altstadt-Radlring
München soll einen durchgängigen und sicheren Radlring rund um die Altstadt bekommen. Diese Forderungen des Bürgerbegehrens „Altstadt-Radlring“ wurden durch den Münchner Stadtrat 2019 angenommen und die entsprechenden Beschlüsse gefasst. Dabei wurde auch die Führung des Altstadtradlrings in den einzelnen Straßenzügen festgelegt. Ab Sommer 2020 werden in einem ersten Schritt zwischen Sendlinger-Tor-Platz und Papa-Schmid-Straße beidseitig 2,80 Meter breite Radwege mit einem je 50 Zentimeter breiten Sicherheitstrennstreifen angelegt.
Brienner Straße
In der Brienner Straße zwischen Odeonsplatz und Amiraplatz wurde eine unechte Einbahnstraße Richtung Westen eingerichtet. Das bedeutet, die Durchfahrt in beide Richtungen ist nur noch für den Rad-, Linienbusverkehr und Taxis erlaubt. Auf der Fahrbahn wurden beidseitig Radfahrstreifen markiert, der Bordstein versetzt und die Gehbahn angepasst.
Sendlinger Straße
Das Baureferat schloss im November 2019 die Umgestaltung der Fußgängerzone Sendlinger Straße rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft ab. Der letzte, zirka 300 Meter lange, Abschnitt zwischen Hacken- und Herzog-Wilhelm-Straße wurde zügig umgebaut.
Stadtratshearing „Autofreie Altstadt“
Im Januar 2020 diskutierten in einem Stadtrats-Hearing Expert*innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen Strategien, wie in Innenstädten der Autoverkehr zugunsten von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen reduziert werden kann, um die Aufenthaltsqualität zu steigern.
Schanigärten
Der Stadtrat beschließt, zur Unterstützung der von Covid-19-Pandemie stark betroffenen Gastronomie, temporär zusätzliche Freischankflächen – vor allem auch auf Parkplätzen –, sogenannte „Schanigärten“, einrichten zu können. Gerade in der Altstadt findet das Angebot großen Zuspruch bei Gastronom*innen.
Dienerstraße
Im Mai 2020 wurde als erste Maßnahme die Fußgängerzone in der Dienerstraße erweitert, nachdem es seit Herbst 2019 ein Halte- und Fahrverbot für Kraftfahrzeuge gab. Die bauliche Umsetzung ist abhängig von den Bauarbeiten am Marienhof zur zweiten S-Bahn-Stammstrecken-Baustelle.
Westenriederstraße
Der Stadtrat beschloss wegen der Covid-19-Pandemie im Sommer dreizehn Straßen im Stadtgebiet in temporäre verkehrsberuhigte Bereiche oder Spielstraßen umzuwandeln. Die Aktion startete zum Start der Sommerferien 2020 u. a. mit der Umgestaltung der Westenriederstraße zwischen Frauenstraße und Radlsteg.
Blumenstraße
Im Rahmen der Sanierung des U-Bahnhofs „Sendlinger Tor“ wurde die Blumenstraße im Abschnitt zwischen Sendlinger-Tor-Platz und Papa-Schmid-Straße umgebaut. Im Juli 2019 hatte der Stadtrat den Beschluss zur Übernahme des Bürgerbegehrens Altstadt-Radlring gefasst, zu dem die Blumenstraße gehört.
Geteilte Abstellflächen
Um Behinderungen auf Gehwegen entgegenzuwirken, wurden extra ausgewiesene Abstellflächen für im Sharing-Modell angebotene E-Tretroller in der Innenstadt geschaffen. Zum Teil handelt es sich dabei auch um kombinierte Stellflächen für E-Tretroller, Fahrräder und E-Motorroller.
Tal
Um das Tal für Fußgänger*innen attraktiver zu gestalten, beschloss der Stadtrat Voruntersuchungen zu veranlassen, um den 350 Meter langen Straßenzug vom Kfz-Verkehr zu entlasten. Ziel ist, dass Radverkehr und öffentlicher Nahverkehr das Tal weiter nutzen können. Auf Grundlage des Beschlusses beginnt eine öffentliche Diskussion über die Zukunft des Tals, nach der der Stadtrat 2022 weitere Schritte für das Tal beschließt.
Beschluss „Autofreie Altstadt“ Parkraumkonzept Innenstadt
Der Stadtrat hat mit der Vorlage „Autofreie Altstadt“ Parkraumkonzept Innenstadt im Dezember 2020 eine Vision zum Parkraum in der Altstadt beschlossen. Die Parkplätze an den Straßen sollen nach einem mehrstufigen Konzept entfallen und nur wenige Parkmöglichkeiten übrigbleiben. Langfristige Ausnahmen sind u. a. für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Lieferverkehr und Taxen vorgesehen. Gleichzeitig wird durch das Projekt auch geprüft, ob Anwohner*innen in Zukunft an den Straßen der Altstadt parken können, und welche Alternativen es geben kann. Die öffentlichen Parkgaragen sollen weiter als zentrumsnahe Parkmöglichkeit erhalten bleiben.
Anpassungen Parkregeln
Im Winter 2021 wurden als erster Schritt des mehrstufigen Konzepts die Parkregeln für Kurzzeitparken in der Altstadt angepasst. In der „Blauen Zone“ stiegen die Gebühren für Kurzzeitparken werktags von 8 bis 23 Uhr einheitlich auf 2,50 Euro pro Stunde.
Schanigärten
Die Schanigärten vor Lokalen können dauerhaft bleiben. Der Stadtrat beschloss, diese auch nach Ende der Pandemie jeweils von April bis Oktober zu erlauben. Die Schanigärten waren 2020 erstmals zugelassen worden, um die von der Covid-19-Pandemie betroffenen Cafés, Bars und Restaurants zu unterstützen.
Westenriederstraße
Aufgrund der positiven Rückmeldungen der Anwohnenden, Gewerbetreibenden und Gastronom*innen 2020 wurde die Sommerstraße Westenriederstraße zwischen Frauenstraße und Radlsteg 2021 wiederholt und nach Beendigung der Sommerstraße verstetigt und die Pflanzgefäße vor Ort belassen.
Thomas-Wimmer-Ring
Im Osten der Altstadt wird die Tiefgarage „Hofbräuhaus“ unter dem Thomas-Wimmer-Ring eröffnet. Sie dient als Ersatz für das Fina-Parkhaus in der Hildegardstraße und wird das Graggenauer Viertel vom Besucher*innen-Parkverkehr entlasten. Neben Kurzzeitparken werden unterirdisch 33 Parkplätze für Bewohner*innen der Altstadt und des Lehels erstellt, während an der Oberfläche Fahrspuren reduziert werden und die Aufenthaltsqualität erhöht und der Altstadtradlring umgesetzt wird.
Fahrradabstellanlagen und Behindertenparkplätze
Zur Verbesserung für Radfahrer*innen und Menschen mit Behinderung wurde 2019 bis 2021 innerhalb der Altstadt 130 Fahrradständer errichtet und mehrere Parkplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen.
Fortschreibung „Integriertes Handlungsraumkonzept Münchner Innenstadt“
Im Jahr 2021 wurde die Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes durch das Referat für Stadtplanung und Bauordnung beschlossen. Übergreifend und parallel zu allen Prozessen der Altstadt für alle entwickelt das Innenstadtkonzept mit einer breiten Beteiligung eine Vision für die Münchner Innenstadt. Die Altstadt für alle ist in diesem Konzept integriert.
Tal
Nach einer Öffentlichkeitsveranstaltung im April 2021 und einem Workshop im Mai 2022 entscheidet der Stadtrat über das weitere Vorgehen zum Tal. Im Rahmen der Planungen zur Altstadt für alle sollen kurzfristige Maßnahmen im Tal umgesetzt werden, um die Aufenthaltsqualität für Bürger*innen zu erhöhen. So soll beispielsweise mehr Platz für Fußgänger*innen geschaffen werden, in dem die Gehwegflächen vergrößert werden.
Der Stadtrat hat das Mobilitätsreferat im Juli 2022 beauftragt, zu prüfen, wie eine Fußgängerzone bereits während der Baustelle der 2.Stammstrecke am Marienhof umgesetzt werden kann. Vorlaufend zu einer Maßnahme im Tal soll ein neues Parkraumkonzept für das Graggenauer Viertel entwickelt werden. Die Diskussion um die Zukunft des Tals wird endgültig Teil der Altstadt für alle.
Nach Beschlussauftrag wurde 2022 der Platz um den Merkurbrunnen aufgewertet, in dem ein Teil der Fahrradständer in die Parkbucht verlegt und dafür mehrere Bänke installiert wurden. Zudem wurden im Tal auf den Gehwegen weitere Sitzmöglichkeiten und Fahrradständer installiert und Pflanztröge aufgestellt.
Hildegardstraße, Am Kosttor
2022 führt der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel eine digitale Informationsveranstaltung zur Umfeldgestaltung der Hildegardstraße durch. Im Fokus stehen Vorschläge zu einer Verschönerung des Platzes Am Kosttor und des neuen Platzes an der Hochbrückenstraße.
Im selben Jahr wurde am Kosttor eine temporäre Sommerstraße als verkehrsberuhigter Bereich eingerichtet und mit Pflanzkübeln und Stühlen ausgestattet. Auf Grund der positiven Rückmeldungen wurde die Maßnahme nach Beendigung der Sommerstraße verstetigt.
Geteilte Abstellflächen
In einem Pilotversuch dürfen E-Tretroller innerhalb des Altstadtrings nur noch auf 43 eigens dafür vorgesehenen Flächen abgestellt werden. Mit der Neuregelung soll verhindert werden, dass E-Tretroller dort abgestellt werden, wo sie Fußgänger*innen, vor allem Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, behindern. Im Mai wurden zunächst 24 Flächen in der Altstadt aktiviert, die restlichen folgten im August und September.
Laden, Liefern und Leisten
28 neue Stellplätze an 12 Standorten verbessern für den Wirtschaftsverkehr das sogenannte „Laden, Liefern und Leisten“. In Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsverbänden entstanden Stellflächen, auf denen Post und Paketdienste, Handwerker*innen, Dienstleistungsbetriebe, die Lieferant*innen von Hotels und Gastronomie, aber auch beispielsweise Entsorgungsfahrzeuge halten können. Durch die zusätzlichen Haltebereiche soll das Parken in zweiter Reihe reduziert und die Verkehrssicherheit für alle verbessert werden. Für die neuen Haltezonen entfallen tagsüber etwa 30 Kfz-Stellplätze. Zwischen 19 und 8 Uhr und an Sonn- und Feiertagen können Anwohnende mit Ausnahmegenehmigungen auf den Stellflächen parken.
Frauenstraße
Seit November 2022 gilt in der Frauenstraße zwischen der Einmündung Am Einlaß in der Blumenstraße und dem Isartorplatz im Osten durchgängig in beiden Fahrtrichtungen Tempo 30, um die hohe Lärmbelastung für die Anwohnerschaft zu reduzieren und die Verkehrssicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu erhöhen.
Frauenplatz, Löwengrube
Die Neugestaltung des Frauenplatzes vor dem Domportal wurde 2023 abgeschlossen. Mit der Umgestaltung des Platzes, der Erweiterung des Brunnens und dem barrierefreien Ausbau integrierte das Baureferat die Augustinerstraße in den Frauenplatz. Mit dem Umbau der Löwengrube wurde darüber hinaus die Fußgängerzone bis zur Hartmannstraße vergrößert.
Die autofreie Altstadt wird zur Altstadt für alle
Um die positive Zielsetzung in den Fokus zu rücken, bekommt das Projekt seinen aktuellen Namen.
Max-Joseph-Platz
Der Stadtrat beschließt, den Max-Joseph-Platz schon übergangsweise attraktiver zu gestalten. Das Baureferat erhält den Auftrag, die Entwurfsplanung zu erarbeiten. Die Planung sieht vor, dass die Zufahrt zur Tiefgarage enger gefasst und die Fußgängerflächen erweitert werden. Der sanierungsbedürftige Isarkieselbelag des Rondells soll ausgebaut werden. Der langfristige Umbau des Max-Joseph-Platzes und der Maximilianstraße kann wegen des Baustellenverkehrs der 2. S-Bahn-Stammstrecke erst nach Ende der Bautätigkeiten am Marienhof stattfinden.
Laden, Liefern und Leisten
Im Frühjahr wurden die 5 noch ausstehenden Stellplätze für den Wirtschaftsverkehr eingerichtet. Damit stehen nun alle 33 Stellflächen, die gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden 2022 erarbeitet wurden, für Laden, Liefern und Leisten zur Verfügung.
Geteilte Abstellflächen
Die 2022 eingerichteten geteilten Abstellflächen wurden erfolgreich evaluiert, auf den tatsächlichen Bedarf angepasst und verstetigt. Auf den meisten Flächen ist nun auch das Parken mit weiteren Sharing-Angeboten wie Fahrrädern, Pedelecs und E-Motorrollern zugelassen.
Freiraumquartierskonzept Innenstadt
Der Stadtrat hat das Freiraumquartierskonzept mit den drei Teilräumen Boulevard Sonnenstraße, Herzog-Wilhelm-Park und Tal beschlossen. Die Innenstadt soll attraktiver und grüner werden. Die Stärkung der grünen Infrastruktur ist wichtig, um Erholungsräume zu sichern und zur Klimaanpassung beizutragen.
Mobilitätspunkte
An der Knöbelstraße wurde im Juni 2023 der erste Mobilitätspunkt eröffnet. Innerhalb des Altstadtrings wurden 7 weitere Mobilitätspunkte eingerichtet. Unter dem Motto „Mobilität auf den Punkt gebracht“ bündeln diese stadtweit rund 200 Punkte künftig verschiedene Angebote von Carsharing-Autos über Leihräder, E-Tretroller bis hin zu Elektrorollern an Knotenpunkten des öffentlichen Nahverkehrs.
Im September 2023 wurde zur Eröffnung des dortigen Mobilitätspunktes die Westenriederstraße für ein Wochenende in einen verkehrsberuhigten Ort mit unterschiedlichen Informationsständen, Spielen und Mobilitätsangeboten zum Ausprobieren für die Anwohnenden der Altstadt und Besuchenden verwandelt. Zudem hatten die Bürger*innen die Möglichkeit eine künftige Fußgängerzone spielerisch über ein 3D-Modell zu entwerfen.
Westenriederstraße
Die Westenriederstraße wurde zwischen Frauenstraße und Radlsteg ab September 2023 dauerhaft zur Fußgängerzone. Gerade hier, direkt am Viktualienmarkt, ist die Anzahl an Fußgänger*innen und damit der Bedarf für mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität sehr hoch. Der Radverkehr ist ganztägig in beide Fahrtrichtungen freigegeben. Die bauliche Umgestaltung ist abhängig von der Sanierung des Viktualienmarkts.
Beteiligungsprozess „Altstadt für alle“
Das Mobilitätsreferat lud die interessierte Öffentlichkeit am 18. Oktober 2023 zu einer ersten großen Informations- und Diskussionsveranstaltung für die Mitwirkung an der Altstadt für alle ein. Rund 130 interessierte Bürger*innen sind der Einladung gefolgt. Sie konnten in Workshops die Notwendigkeiten und Visionen für die Münchner Altstadt diskutieren.
Die Veranstaltung bildet den Auftakt des umfassenden Beteiligungsprozesses gemeinsam mit den Anwohnenden und weiteren lokalen Akteur*innen der Altstadt aus unterschiedlichen Bereichen zur Altstadt für alle. Neben den Informations- und Beteiligungsformaten für die breite Öffentlichkeitsarbeit lädt das Mobilitätsreferat regelmäßig alle Stakeholder und relevanten Verbände zur Fachrunde Mobilität, kleineren Runden Tischen oder Expertengesprächen ein. In der ersten Beteiligungsphase zwischen 2023 und 2024 fanden daher unterschiedliche Beteiligungsformate statt. Weitere Informationen finden Sie unter Projektbausteine – Beteiligung.
Elektromobil-Verleih
Der städtische Service Elektromobil-Verleih in der Altstadt steht ab sofort allen Bürger*innen und Tourist*innen kostenfrei zur Verfügung, die die Altstadt nicht zu Fuß erlaufen können oder eine Mobilitätseinschränkung haben. Die Ausleihstation befindet sich hinter dem Rathaus, Ecke Landschaftstraße / Weinstraße, und ist nach dem Tierpark Hellabrunn und dem Olympiapark bereits der dritte Standort in München. Der Elektromobil-Verleih wird durch das Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) gefördert, weil dabei langzeitarbeitslose Menschen Beschäftigung finden. Das Pilotprojekt läuft bis Herbst 2025.
Öffentliche Feinerschließung (AltstadtMobil)
Das Projekt AltstadtMobil war ein dreimonatiger Testbetrieb, welcher am 24. Juli 2024 startete. Das Angebot bestand aus einer elektrischen Mikrobus-Ringlinie sowie elektrischen Rikschas im On-Demand-Verkehr, die Sie während des Testbetriebs gratis und ohne eine vorherige Anmeldung so oft Sie wollten nutzen konnten. Im Anschluss wird vom Mobilitätsreferat auf Basis der Erkenntnisse des Testlaufs ein Konzept für einen möglichen Dauerbetrieb entwickelt.
Sendlinger-Tor-Platz
Die Stadt München, die Stadtwerke München und die Münchner Verkehrsgesellschaft eröffnen im Rahmen eines Nachbarschaftsfests den Sendlinger-Tor-Platz und U-Bahnhof Sendlinger Tor. Gut sieben Jahre wurde in einem aufwändigen Umbau und im laufenden Betrieb der Bahnhof saniert, modernisiert und seine Kapazität erweitert.
Der Straßenraum rund um den Sendlinger-Tor-Platz wurde mit breiteren und sicheren Radwegen sowie Verbesserungen für den Fußverkehr und mobilitätseingeschränkte Personen neugestaltet. Im Bereich Oberanger entsteht auf beiden Seiten ein 2,30 Meter breiter Radweg plus Sicherheitstrennstreifen von 0,50 Meter, ebenso im Anschlussbereich Lindwurmstraße zum Sendlinger-Tor-Platz hin. Von der Sonnenstraße kommend wird der Radweg auf 4 Meter plus Sicherheitstrennstreifen verbreitert.
Der Platz vor dem Sendlinger Tor, im Bereich entlang der Herzog-Wilhelm-Straße bis zur Kreuzstraße hat das Baureferat Flächen entsiegelt und mit Wiesen und neuen Bäumen gestaltet. Der 1967 aufgestellte Zierbrunnen wurde neu inszeniert und mit sechs Bänken zum Aufenthalt flankiert.
Beteiligungsprozess „Altstadt für alle“
Nach der Auftaktveranstaltung im Oktober 2023, bei der die Ideen der Bürger*innen gesammelt wurden, folgte die zweite Veranstaltung am 08. Juli 2024, um erste Konzeptentwürfe vorzustellen. Rund 180 Interessierte hatten die Präsentation der Entwürfe verfolgt und anschließend intensiv über die sechs Mobilitätsthemen Fußverkehr, öffentlicher Verkehr, Radverkehr, Wirtschaftsverkehr und Logistik sowie über den fahrenden und parkenden Kfz-Verkehr diskutiert. Außerdem wurde über Ideen für Grünflächen, Plätze und Boulevards sowie Wasserflächen und Brunnen debattiert.
Am 21. Oktober 2024 fand die öffentliche Abschlussveranstaltung mit der Vorstellung des finalen Konzeptes statt. Den finalen Abschlussbericht sowie die Abschlusspräsentation zu diesem Konzept finden Sie untenstehend zum Download.
Freiraumquartierskonzept Innenstadt
Der Stadtrat hat beschlossen, dass das Gutachten „Integration von klimaresilienter Grün- und Freiraumstrukturen in die historische Münchner Altstadt“ für weitere Prozesse, Untersuchungen, Planungen und Konzepte im Umgriff der historischen Altstadt berücksichtigt wird. Das Gutachten schlägt alle 150 Meter einen kühlen, auch an Hitzetagen angenehmen, Aufenthaltsort in der Altstadt vor. Weitere Infos dazu lesen sie hier.
Maximiliansplatz
Der erste Abschnitt der Radschnellverbindung München – Garching/Unterschleißheim zwischen Lenbachplatz und Platz der Opfer des Nationalsozialismus wird fertiggestellt. Der Bereich ist ein Teil des entstehenden Altstadtradlrings.
Klimaresilientes München 2050
Der Stadtrat fasste den Beschluss klimaresilientes München 2050 – Konkretisierung der Ziele der Klimaanpassung in München.
Brienner Straße, Odeonsplatz
Der Stadtrat beschließt ein neues Verkehrskonzept für den Odeonsplatz. Damit ist der Grundstein gelegt, um einen weiteren Abschnitt des Altstadtradlrings und der Radschnellverbindung Münchner Norden umzusetzen. Während für die Brienner Straße das Baureferat direkt mit den weiteren Planungen beauftragt wird, sieht der Prozess am Odeonsplatz anders aus. Aufgrund der Wichtigkeit des Raums lässt das Baureferat in einem Gestaltungswettbewerb bis Anfang 2026 verschiedene Büros mit ihren Ideen um die künftige Gestaltung buhlen.
Maximilianstraße
In der Maximilianstraße war es in der Vergangenheit immer wieder zu Unfällen, insbesondere bei Fahrradfahrenden im Bereich der in Mittellage verlaufenden Trambahngleise, gekommen. Zur Hervorhebung der vorhandenen Abbiegetaschen für Radfahrende wurden ein Schutzstreifen und eine entsprechende Piktogrammkette auf der Fahrbahn aufgebracht sowie Hinweisschilder montiert. Die Maßnahmen machen auf ein sicheres Fahrverhalten und die empfohlenen Abbiegemöglichkeiten aufmerksam. Die Wirkung der Maßnahmen wird im Rahmen einer begleitenden Evaluation untersucht.
Fußgängerzone
In der Fußgängerzone wurden weitere 80 mobile Großsträucher aufgestellt, um die positive Wirkung von mehr Grün in der Altstadt, gerade hinsichtlich Schatten und Hitzeschutz, zu verdeutlichen. Die Pflanzgefäße stehen an Standorten, an denen nach einer vertieften technischen und denkmalpflegerischen Untersuchung des Baureferats das Pflanzen von Bäumen möglich wäre. Unter der Kampagne „Schatten-Spenden“ können sich Bürger*innen über das Projekt informieren und für neue Bäume spenden. Der Stadtrat hatte das Baureferat 2024 zu einer vertieften Untersuchung für die Pflanzung von zusätzlichen Bäumen in den Fußgängerzonen der Altstadt beauftragt.
Sparkassenstraße
Zur Optimierung der Verkehrssituation rund um den Viktualienmarkt und für die Sicherheit von Fußgänger*innen wurde temporär im Rahmen eines Pilotversuchs in gelber Farbe ein Zebrastreifen aufgebracht. Dabei soll beobachtet werden, wie sich die dortige Situation durch die Markierung verändert, wie er auf die Sicherheit der Fußgänger*innen wirkt und welche verkehrlichen Auswirkungen damit einhergehen. 2024 wurde am Viktualienmarkt (Kustermannfahrbahn) mit Markierungen, Mobiliar und Anpassungen der Beschilderung die Verkehrssicherheit verbessert. Weitere Infos dazu lesen sie hier.
Stachus
Bauliche Maßnahmen sorgen für mehr Platz auf der Mittelinsel für Fußgänger*innen und bieten Radfahrenden eine breitere Querung. Durch die bauliche Trennung von Radwegquerung und Fußgängerfurt mit Bordsteinen wird die Sicherheit erhöht, sodass auch ortsfremde Tourist*innen sicher unterwegs sind. Wenn kein öffentlicher Nahverkehr fährt, ist es zudem zukünftig möglich, den Übergang in einem Stück zu überqueren.
Öffentliche Erreichbarkeit (AltstadtMobil)
Die positiven Ergebnisse des AltstadtMobil Testlaufs 2024 liegen vor. Auf Basis der Erkenntnisse des Testlaufs entwickelt das Mobilitätsreferat ein Konzept für einen möglichen Dauerbetrieb. Weitere Informationen finden Sie unter Projektbaustein - öffentliche Erreichbarkeit.
Konzeptbeschluss „Altstadt für alle“
Nach Ende der ersten Beteiligungsphase 2023 und 2024 beschließt der Stadtrat das weitere Vorgehen für das Projekt. Erste konkrete Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sollen nun für das Graggenauer Viertel / östliches Angerviertel erarbeitet werden, in dem ein Großteil der Altstadtbewohner*innen lebt und die Verbesserung des Stadtklimas besonders dringlich ist.
Max-Joseph-Platz
Im Dezember 2025 wurden die Arbeiten zur Interimsgestaltung auf dem Max-Joseph-Platz abgeschlossen. Die neue Gestaltung basiert auf einem historischen Plan aus dem Umfeld von Leo von Klenze, der den Platz Anfang des 19. Jahrhunderts erstmalig gestaltet hatte. Im Sinne des historischen Planungskonzepts ist ein auf das Denkmal zulaufendes Wegesystem mit Rasenfeldern entstanden. Die insgesamt rund 1.400 Quadratmeter Rasenflächen mit ihren rund 300.000 Litern Substratvolumen tragen durch die Retentions- und Verdunstungsleistung und einer geringen Wärmeabstrahlung zu einem besseren Mikroklima im Herzen der Stadt bei. Im Zuge der Maßnahme wurden in der Maximilianstraße die Behindertenparkplätze, der Taxi-Standplatz und die Sightseeing-Bus-Haltestelle neu verortet.
Laden, Liefern und Leisten
Um die Auslastung der Laden, Liefern und Leisten-Zonen zu erhöhen und gleichzeitig den Parksuchverkehr zu reduzieren, wurde im Rahmen des von der EU geförderten Projekts metaCCAZE die Digitalisierung von Lieferzonen angegangen. Innerhalb der Altstadt wurden auf insgesamt 16 Zonen Sensoren auf der Straße angebracht, die erfassen, ob ein Parkplatz belegt ist oder nicht. Diese Belegungsinformationen werden vorrangig den gewerblichen Nutzer*innen ab 2026 in einer App zur Verfügung gestellt, die ebenfalls im Projekt entwickelt wurde. So können Nutzer*innen der 3L-Zonen bei der Suche nach Parkplätzen in der App sehen, welche Zonen aktuell zur Verfügung stehen und direkt mit der App zu der entsprechenden Zone navigieren.
Die Altstadt für alle wird im Forschungsprojekt MoveRegioM mit Mitteln des Bundesministeriums Forschung, Technologie
und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA)
www.fona.de gefördert.