Altstadt für alle

Von der Vision zur Umsetzung

(Park-)Raumkonzept

Mit dem Projekt „Altstadt für alle“ untersucht das Mobilitätsreferat im Auftrag des Stadtrats, wie der öffentliche Raum der Altstadt künftig neu, zukunftsfähig und attraktiv für alle Nutzer*innen organisiert und gestaltet werden kann. Grundstein für die Neuordnung und Umgestaltung des öffentlichen Straßenraums ist das moderne (Park-)Raumkonzept, das den vielfältigen Nutzungsansprüchen innerhalb der Altstadt gerecht wird. Das Konzept wurde 2023 und 2024 mit einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung erstellt und im Dezember 2025 vom Stadtrat beschlossen (Sitzungsvorlage Nr. 20-26 / V 16852).

 


Stadtratsauftrag

Mit dem „Grundsatzbeschluss „Autofreie Altstadt“ und „Altstadt-Radlring“ (Sitzungsvorlage Nr. 14-20 / V 14478) 2019 und dem Beschluss „„Autofreie Altstadt“ Parkraumkonzept Innenstadt“ (Sitzungsvorlage Nr. 20-26 / V 01977) 2020 hat der Stadtrat eine Vision für eine zukunftsorientierte Neugestaltung der Altstadt und dessen Parkraum beschlossen. Die übergeordnete Planungsstrategie zur Neuordnung der öffentlichen Parkflächen im Straßenraum in der Altstadt wurde dort in drei aufbauenden Stufen untergliedert.

  • Parkraummanagement Stufe I: Angleichung der Parkgebühren in der Blauen Zone
  • Parkraummanagement Stufe II: Städtebauliches Verkehrskonzept mit grundlegender Überarbeitung der Parkregelung und Partizipationsprozess
  • Parkraummanagement Stufe III: sukzessiver Rückbau der Straßenstellplätze aufbauend auf Stufe II

Vor der Beauftragung der Stufe II wurden die Stufe I sowie weitere Maßnahmen umgesetzt. Hierzu zählten beispielsweise die Einrichtung von Verkehrsberuhigten Bereichen, Fußgängerzonen, Schanigärten, Behindertenparkplätzen, Fahrradständern, geteilten Abstellflächen (E-Tretroller, Leih-Fahrräder, Leih-Pedelecs, E-Motorroller), Carsharing-Flächen, Mobilitätspunkten und Flächen für Laden, Liefern und Leisten.

Erarbeitung des (Park-) Raumkonzepts

Für das „(Park-)Raumkonzept zur Neuaufteilung des öffentlichen Straßenraumes“ wurde mit Gehl Architects aus Kopenhagen und USP Projekte GmbH aus München ein erfahrenes, interdisziplinäres Team gewonnen. Das renommierte Büro von Gehl Architects hat Erfahrungen aus über 300 Projekten, die sich mit Mobilität und öffentlichem Raum beschäftigen. Als erster Schritt fand eine Untersuchung von Best-Practice-Beispielen aus anderen Städten statt, um Lerneffekte für München zu gewinnen. Insgesamt wurden acht Interviews mit verschiedenen Stadtverwaltungen (zum Beispiel aus Antwerpen, Bologna und Wien) durchgeführt.

Das Konzept enthält eine umfassende Analyse des Ist-Zustands der Altstadt. Dazu gehörten zeitliche Entwicklungen, bisherige Umgestaltungen, aktuelle Flächenaufteilungen, Mobilitätsverhalten und sozio-ökonomische Daten. Trends und Dynamiken wurden identifiziert, einschließlich der Sorgen und Widerstände in der Bevölkerung sowie positiver Kommunikationsmuster.

Das final erarbeitete Konzept teilt sich in folgende sechs Themenbereiche auf: “Vision: Altstadt für alle!”, “Stadtleben für alle!”, “Öffentliche Räume für alle!”, “Mobilität für alle!”, “Synthese” sowie “Methodik und Prozess”. Aus den Themen Stadtleben, öffentliche Räume und Mobilität ergaben sich unterschiedliche Maßnahmenvorschläge, die in einem jeweiligen Handlungsbaukasten zusammengefasst wurden.

Zu den unterschiedlichen Themenbereichen wurden an geeigneten Stellen Hinweise aus dem Beteiligungsprozess aufgegriffen, die in die Maßnahmenerstellung und jeweiligen Handlungsbaukästen eingeflossen sind. Das Ergebnis ist eine umfangreiche Wissensdatenbank mit Handlungsempfehlungen. Mit den Maßnahmen kann den identifizierten Herausforderungen begegnet werden. In der Synthese wurden die unterschiedlichen Nutzungsansprachen übereinandergelegt und Handlungsbedarfe aufgezeigt. Zudem wurden an vier exemplarischen Fokusräumen die Handlungsbaukästen in einer detaillierten Maßstabsebene getestet.

Wesentlich für die Erarbeitung des Konzeptes war ein umfangreicher Dialogprozess mit allen beteiligten Akteur*innen und einer Vielzahl von unterschiedlichen Beteiligungsformaten. Insgesamt wurde durch die verschiedenen Maßnahmen ein umfassender und partizipativer Ansatz zur Gestaltung der Altstadt entwickelt, der die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden und Anlieger*innen berücksichtigt. Weitere Informationen finden Sie unter dem Projektbaustein Beteiligung.

Der final durchgeführte Erstellungs- und Beteiligungsprozess ist in nachstehender Abbildung aufgeführt:

erstellungs-beteiligungsprozess-gehl

Im Dezember 2025 hat der Stadtrat das Konzept Altstadt für alle mit seinen Maßnahmen und weiteren Prozessschritten sowie die Erarbeitung von städtebaulichen Verkehrskonzepten mit einer Öffentlichkeitsbeteiligung in vier Teilbereichen beschlossen (Sitzungsvorlage Nr. 20-26 / V 16852).

Nun geht es in die Konkretisierung und die Prüfung der Umsetzbarkeit. Kern des (Park-) Raumkonzeptes ist eine Art Werkzeugkoffer, der nun genutzt wird, um die Altstadt Stück für Stück umzugestalten.

Die Konkretisierung und anschließende Umsetzung soll für vier verschiedene Teilbereiche schrittweise erfolgen: 1. Graggenauer Viertel / östliches Angerviertel, 2. Hackenviertel / westliches Angerviertel, 3. Kreuzviertel, 4. Bahnhofsviertel.

Beginnend mit dem ersten Teilbereich, findet für jeden Teilbereich separat eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung während der Planungsphase statt. Dabei wird jede Straße einzeln angeschaut und es werden dafür jeweils geeignete kurz- und mittelfristige Maßnahmen erarbeitet. Auf Basis der Rückmeldungen und Anregungen der Öffentlichkeit werden die Ergebnisse und Maßnahmen zu einem städtebaulichen Verkehrskonzept zusammengeführt und dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Weitere Informationen finden Sie unter Projektbausteine bei Beteiligung und Umsetzung Graggenauer Viertel / östliches Angerviertel.

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