Pressemitteilung vom 10. Januar 2025
Im Pilotprojekt zur bedarfsgerechten Verlängerung der Grünzeit von Fußgängerampeln kommt die bereits für ähnliche Anwendungen bekannte App LOC.id von RTB zum Einsatz. Im Pilotprojekt soll die in der App bereits verfügbare Sonderfunktion der Grünzeitverlängerung evaluiert werden. Mobilitätseingeschränkte Personen können sich die App auf ihr Smartphone laden, sich registrieren und mittels eines entsprechenden Nachweises für die bedarfsgerechte Grünzeitverlängerung freischalten lassen. Insgesamt werden sechs Fußgängerampeln zur Kommunikation mit der App mit entsprechenden Bluetooth-Empfängern ausgestattet.
Zwei Testkreuzungen – zwischen Kreillerstraße und Marianne-Plehn-Straße sowie an der Ganghoferstraße auf Höhe der Hausnummer 80 – sind bereits in Betrieb. Vier weitere Anlagen werden in den nächsten Monaten freigeschalten: An den Kreuzungen Blumenstraße/Papa-Schmid-Straße und Pfingstrosenstraße/Sauerbruchstraße, am Partnachplatz sowie an der S-Bahn-Unterführung an der Albert-Roßhaupter-Straße. Wenn eine Person sich mit der aktivierten Sonderfunktion in der App einer dieser Kreuzungen nähert, wird die Grünphase um mehrere Sekunden verlängert. Die Taste zur Anforderung der Grünphase an der Ampel muss wie bisher gedrückt werden. Der reguläre Verkehrsfluss wird durch die gezielte Verlängerung nur bei Bedarf nicht spürbar beeinträchtigt. Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Das Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiveren Stadt. Wir wollen, dass sich alle Bürger*innen sicher und selbstständig im öffentlichen Raum bewegen können – unabhängig von ihren körperlichen Fähigkeiten.“
Bernhard Claus, Vorsitzender des FAK Mobilität im Behindertenbeirat der Landeshauptstadt München: „Es ist ein weiterer Schritt, Fußgängern die langsamer sind als Andere – aus welchen Gründen auch immer –, die Überquerung stark befahrener Straßen ohne Angst und Stress zu ermöglichen. Ein Projekt, das mobilitätseingeschränkten Menschen ein Stück mehr Teilhabe im öffentlichen Raum bringt.“
Um den Erfolg des Projekts zu messen, werden begleitende Untersuchungen durchgeführt. Dabei wird der Nutzen der Maßnahme sowie die Akzeptanz bei den Nutzenden überprüft. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in mögliche Weiterentwicklungen des Systems ein. Bei positivem Feedback und erfolgreicher Umsetzung könnte das System auf andere Standorte in der Stadt ausgeweitet werden.
Das Pilotprojekt ist Part der Teilstrategie Fußverkehr der Mobilitätsstrategie 2035, mit dem Ziel, den Fußverkehr zu stärken und den öffentlichen Raum für alle Bevölkerungsgruppen zugänglicher zu gestalten. Weitere Informationen zum Projekt, den berechtigten Personen sowie zu Registrierung und zum Bedarfsnachweis gibt es unter https://muenchenunterwegs.de/laenger-gruen.