Pressemitteilung

Förderurkunde für Forschungsvorhaben MINGA zu automatisiertem Nahverkehr in München übergeben

Foto: BMDV

Förderurkunde für Forschungsvorhaben MINGA  zu automatisiertem Nahverkehr in München übergeben

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat heute die Förderurkunde für das Forschungsvorhaben MINGA zur Automatisierung des öffentlichen Nahverkehrs in München an das Projektkonsortium übergeben. Stellvertretend für Mobilitätsreferent Georg Dunkel nahm Dr. Martin Schreiner, Geschäftsbereichsleiter Strategie im Mobilitätsreferat der Stadt München, die Urkunde in Berlin entgegen. Das Vorhaben wird bis Ende des Jahres 2025 im Rahmen der Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 13 Millionen Euro gefördert.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Digitalisierung und Automatisierung bieten große Chancen, um den ÖPNV sicherer, effizienter und klimafreundlicher zu gestalten. Durch den Einsatz innovativer Technologien wollen wir den Nahverkehr für die Bürgerinnen und Bürger noch flexibler und bedarfsgerechter aufstellen. Das Forschungsvorhaben MINGA in München zeigt, wie verschiedene fahrerlose Verkehrssysteme intelligent miteinander verknüpft und sinnvoll in den bestehenden ÖPNV integriert werden können. Mit unserer Förderung wollen wir autonomes und vernetztes Fahren und neue Angebote im öffentlichen Nahverkehr unterstützen und wichtige Grundlagen für ähnliche Vorhaben in Deutschland legen.“

Automatisierte und digital vernetzte Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) können zu einer besseren Nutzung des Straßenraums beitragen sowie neue Angebote schaffen. Das ist gerade in Zeiten knapper Personalressourcen und Flächenverfügbarkeit ein entscheidender Vorteil dieser Systeme.

Münchens 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Die Mobilität der Zukunft ist digital und klimaneutral. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hochschulen und Stadtverwaltung ist München der ideale Standort, um heute den Verkehr von morgen zu erproben. Das MINGA-Projekt soll für mehr Effizienz und damit weniger Stau auf unseren Straßen sorgen und bietet gleichzeitig Chancen für Innovationen und Wertschöpfung in unserer Stadt.“

Im Vorhaben MINGA arbeiten rund ein Dutzend Partner aus Verwaltung, Forschung, Wirtschaft und Industrie in sechs Arbeitspaketen zusammen:

Die Landeshauptstadt München ist mit dem Baureferat und dem Mobilitätsreferat vertreten und verantwortet als Konsortialführerin das Gesamtprojekt. Zudem untersucht das Mobilitätsreferat federführend, wie automatisierte öffentliche Mobilitätsangebote geplant, finanziert und reguliert werden können.

Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Wir freuen uns, dass wir in MINGA diese Vielzahl an bedeutenden Akteur*innen des automatisierten Fahrens an einem Tisch haben. Wir testen in diesem Projekt im On-Demand- und Stadtbusverkehr erstmals eine Level 4-Automatisierung – also vollständig autonomes Fahren, ohne dass Personal eingreifen muss – um bestehende und künftige Ressourcenprobleme anzugehen.“

Unter Federführung des Münchner VerkehrsVerbunds (MVV) erarbeiten die Projektpartner außerdem Lösungen dafür, wie die neuen, automatisierten Angebote in das bestehende Mobilitätsökosystem integriert werden können.

MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch: „Wir unterstützen das Projekt MINGA, um gemeinsam mit starken Partnern den öffentlichen Nahverkehr weiterzuentwickeln und ihn auf aktuelle Anforderungen und Bedürfnisse auszurichten. Vor allem im Sinne der Fahrgäste und der einfachen und barrierefreien Nutzung der neuen Dienste wollen wir Lösungen für eine möglichst lückenlose Integration der Angebote in das vorhandene System auf allen Ebenen finden.“

In zwei weiteren Teilprojekten unter Leitung der Stadtwerke München (SWM) werden ein Ridepoolingsystem mit automatisierten Fahrzeugen im On-Demand-Betrieb aufgebaut, verschiedene Systeme für den Linienbetrieb mit automatisierten Bussen getestet und zwei Bus-Platoons, sprich Verbände von zwei mit einer virtuellen Deichsel verbundenen Busse, erarbeitet.

Ingo Wortmann, SWM Geschäftsführer Mobilität und MVG-Chef: „Wir entwickeln im Projekt MINGA ein fahrerloses On-Demand-Angebot, das an die Bedürfnisse unserer Fahrgäste angepasst ist und U-Bahn, Bus und Tram perfekt ergänzt. Außerdem suchen wir mit Bus-Platoons elektrische Alternativen für unsere kapazitätsstärksten Fahrzeuge, die dieselbetriebenen Buszüge, um unsere Busflotte ab 2035 komplett elektrisch betreiben zu können. Zudem entwickeln wir einen Solobus, der die Fahrgäste fahrerlos transportiert.“

Der Lehrstuhl für Verkehrstechnik der Technischen Universität München (TUM) entwickelt federführend mit den Projektpartnern einen digitalen Zwilling der hochautomatisierten Verkehrsträger. Außerdem leitet die TUM die Erarbeitung eines  Gesamtevaluierungskonzepts, um die Vergleichbarkeit der Projektergebnisse und der erhobenen Daten aus MINGA mit anderen Projekten zu gewährleisten.

Professor Dr. Klaus Bogenberger: „Der digitale Zwilling ermöglicht es, das automatisierte ÖPNV-System zu simulieren sowie Optimierungsansätze und die Effekte einer Skalierung zu bewerten. Ziel des Gesamtevaluierungskonzepts ist es, die Erkenntnisse aus MINGA für andere Städte und Gemeinden in ganz Deutschland nutzbar zu machen.“

Neben den Leitern der einzelnen Arbeitspakete sind das Institut für Konstruktionstechnik und Technisches Design der Universität Stuttgart, das Institut für Technik der Informationsverarbeitung des Karlsruher Instituts für Technologie, das Forschungszentrum Informatik (FZI) sowie die Unternehmen MAN Truck & Bus SE, ioki GmbH der Deutschen Bahn, Ebusco Deutschland GmbH, Benz + Walter GmbH und Fryce GmbH Partner im Projekt MINGA. Als assoziierte Partner wirken die Stiftung Pfennigparade, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Yunex Traffic und der Landkreis München mit.

(Foto: Stellvertretend nahm Dr. Martin Schreiner, Leiter des Geschäftsbereichs Strategiedes Münchner Mobilitätsreferats, die Förderurkunde für das Projekt MINGA von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing entgegen)

Kontakt:

Landeshauptstadt München, Mobilitätsreferat
Pressestelle: Christina Warta, Franziska Hartmann
presse.mor@muenchen.de, Tel.: 089/233-44909
Sendlinger Straße 1, 80331 München