News vom 19. Juni 2024

Öffentlicher Raum

"Giesinger Kirchplatz": Keine Machbarkeitsstudie

Foto: LHM, Nagy

"Giesinger Kirchplatz": Keine Machbarkeitsstudie

Der Mobilitätsausschuss des Stadtrats hat sich derzeit gegen die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Neugestaltung eines "Giesinger Kirchplatzes" ausgesprochen.

Die Machbarkeitsstudie war, wie auch eine Aufnahme des Vorhabens als IBA-Projekt, in der Petition "Den Giesinger Kirchplatz bauen: Leben statt Verkehr" gefordert worden, die der Stadtspitze im Januar übergeben worden war. Konkret beinhaltet das Petitionspapier die Forderung, den Kreuzungsbereich am südlichen Ende des Giesinger Berges, zwischen der Heilig-Kreuz- und der Martin-Luther-Kirche, zu einem Zentrum Giesings umzugestalten. Dafür müsse, so wird dort ausgeführt, ein Ort gestaltet werden, der zum Verweilen einlädt und Radfahrende und Fußgänger*innen in den Fokus stellt. Dafür solle der Autoverkehr unterirdisch geführt werden, sodass darüber eine freie, gestaltbare Platzfläche entstehen könne. Dafür war die Durchführung einer Machbarkeitsstudie gefordert worden.

Um die Sinnhaftigkeit des Vorhabens "Giesinger Kirchplatz" zu beurteilen, hat das Mobilitätsreferat fachliche Stellungnahmen der beteiligen Referate eingeholt. Diese ergaben, dass der Bau einer Tunnellösung nicht möglich ist und damit die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie nicht empfohlen werden kann. So sind die zur Verfügung stehenden Straßenbreiten im Bereich des "Giesinger Kirchplatzes" um etwa vier Meter zu schmal für eine Tunnelführung, die aktuelle Leistungsfähigkeit des Verkehrsflusses, gerade im Hinblick auf die dort verkehrenden beschleunigten Buslinien, könnte nicht aufrechterhalten werden. Unter den vorhandenen Rahmenbedingungen könnte die Sicherheit in einem solchen Tunnel zudem nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand gewährleistet werden. Außerdem müsste die vom Stadtrat beschlossene Trassenfreihaltung für einen Tram-Cityring aufgegeben werden, weitere bereits beschlossene Projekte, wie etwa die Umgestaltung des Giesinger Knotens und die Brücke über den Giesinger Berg, würden sich um Jahre verzögern. Auch hinsichtlich des Denkmalschutzes bestehen gravierende Bedenken.

Der Forderung nach Aufnahme des Vorhabens "Giesinger Kirchplatz" in die Liste der IBA-Projekte kann nicht vom Stadtrat entschieden werden, sondern nur im Kreise der IBA GmbH und ihrer Gesellschafter. Darüber hinaus nimmt die IBA GmbH keine direkte Projektförderung oder etwa die Finanzierung und Beauftragung von Machbarkeitsstudien vor, sondern begleitet und unterstützt Projektideen ideell.