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News vom 9. Oktober 2025
Forschung und Entwicklung

Zukunft des ÖPNV: SWM/MVG und IAV entwickeln autonomen On-Demand-Verkehr

Ziel des gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekts MINGA ist es, autonome Shuttles im On-Demand-Betrieb zu erproben und damit die Basis für mehr Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit im ÖPNV zu schaffen. Der fahrgastlose Testbetrieb startet 2026.

Foto: MVG GmbH

Zukunft des ÖPNV: SWM/MVG und IAV entwickeln autonomen On-Demand-Verkehr

Autonom mit dem öffentlichen Nahverkehr durch München: Die Stadtwerke München (SWM) und ihre Mobilitätstochter, die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), treiben die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs voran. Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojekts MINGA (Münchens automatisierter Nahverkehr mit Ridepooling, Solobus und Bus-Platoons) haben die SWM eine wegweisende Partnerschaft mit der Ingenieursgesellschaft Auto und Verkehr (IAV), einem der führende deutschen Entwicklungsdienstleister im Automobilsektor, geschlossen. 

MINGA soll am Beispiel Münchens zeigen, wie der Nahverkehr von morgen aussehen kann. Dafür arbeiten 16 Partner aus Verwaltung, Forschung, Wirtschaft und Industrie unter der Konsortialführung des Mobilitätsreferats der Landeshauptstadt München gemeinsam daran, innovative Mobilitätslösungen in den Alltag zu integrieren. Bis 2027 sollen in verschiedenen Testgebieten autonome Shuttles, ein autonomer Solobus und ein Bus-Platoon unter realen Bedingungen erprobt werden. Das Bundesministerium für Verkehr fördert das Vorhaben mit 13 Millionen Euro. 

Ein Schwerpunkt des Projekts liegt auf einem Ridepooling-System, das durch die Integration autonomer Fahrzeuge neue Maßstäbe setzt. Zunächst sollen drei automatisierte Fahrzeuge im Münchner Stadtteil Gern/Nymphenburg zum Einsatz kommen. Mit seinen komplexen Verkehrssituationen bietet dieses Quartier ideale Bedingungen für den Testbetrieb. Perspektivisch sollen die Shuttles fahrerlos und zentral von der MVG-Leitstelle überwacht betrieben und in das reguläre ÖPNV-Angebot integriert werden  - ein wichtiger Schritt hin zur alltagstauglichen autonomen Mobilität. Diese stellt eine wichtige Technologie für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in München dar, nicht zuletzt, um aktuellen Herausforderungen wie Findung von Personal und Finanzierung des Angebots zu begegnen. 

Im Fokus der Entwicklungen stehen nicht nur die technologischen Aspekte, sondern auch die Bedürfnisse der Fahrgäste. Zukünftig soll die Kapazität der autonomen Fahrzeuge erhöht und die Barrierefreiheit verbessert werden. Außerdem sind weitere Anpassungen in der Fahrgastkommunikation, der Innenraumgestaltung oder beim Sicherheitskonzept notwendig, um autonome Fahrzeuge für die Anwendungsfälle im öffentlichen Nahverkehr zu optimieren. 

Ab 2026 werden die drei autonomen Shuttles im öffentlichen Straßenverkehr getestet. Die Testfahrten werden zunächst ohne Fahrgäste durchgeführt, solange der Fokus auf der Inbetriebnahme und Optimierung des autonomen Fahrsystems liegt. Sobald der Betrieb sicher und reibungslos funktioniert, erhalten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, in den Fahrzeugen mitzufahren. Dabei ist zu jeder Zeit Sicherheitsfahrpersonal an Bord, das eingreifen kann und als Ansprechperson für Fahrgäste zur Verfügung steht. Sobald eine Registrierung für das Mitfahren möglich ist, wird die MVG rechtzeitig darüber informieren.