Unter Federführung der Stadtwerke München und der Münchner Verkehrsgesellschaft kann die Stadt mit dem Beschluss des Stadtrats nun die konkrete Planung für zwei neue Tramstrecken weiterführen. 

• Die geplante Tram Westtangente wird die Stadtviertel im Westen (Schwabing, Neuhausen, Laim, Hadern, Sendling-Westpark, Obersendling) sowie drei U-Bahn-Linien (U3, U5, U6), vier Tramlinien und sechs S-Bahn-Linien am Bahnhof Laim in Nord-Süd-Richtung verbinden. Sie verläuft von der Aidenbachstraße bis zum Romanplatz über 8,25 km Länge. Der nördliche Abschnitt zwischen Romanplatz und Waldfriedhof soll bis 2025/26 in Betrieb genommen werden, der südliche Abschnitt bis 2027. Der Baubeginn ist im Jahr 2023 geplant. 
• Die geplante Tram Münchner Norden soll unter anderem das städtebauliche Entwicklungsgebiet Bayernkaserne erschließen. Die Verlängerung der Linie 23 zum Kieferngarten ist 3,5 km lang und soll bis Ende 2027 in Betrieb gehen. Der zweite Abschnitt von Schwabing Nord durch die Bayernkaserne in Richtung Am Hart ist in Planung, ein konkreterer Beschluss folgt.

Außerdem soll auch die Planung für weitere Projekte vorangetrieben und konkretisiert werden:

• Tram Ramersdorf – Neuperlach (als Ersatz für die stark genutzte Metrobuslinie 55)
• Tram Y-Nord (vom Hauptbahnhof in den Münchner Norden, Abschnitte Lothstraße und Petuelring bis Feldmoching beziehungsweise Am Hart)
• Tram Wasserburger Landstraße (von der Haltestelle Kreillerstraße bis Haar)

Im Januar 2022 geht es weiter mit den Beschlüssen zum Tramausbau: Dann behandelt der Stadtrat im Rahmen des ÖV-Planungsprogramm die im Nahverkehrsplan enthaltenen Tramstrecken. Diese umfassen: 

• Tram Nordtangente
• Tram Johanneskirchen
• Tram Berg am Laim bis Daglfing
• Tram Südtangente
• Tram Parkstadt Solln
• Tram Amalienburgstraße bis Freiham

Um das ÖPNV-Bauprogramm und die Zusammenarbeit zwischen den Referaten und betroffenen Tochtergesellschaften zu beschleunigen, richtet die Stadt eine Task Force unter der Leitung des Oberbürgermeisters Dieter Reiter ein.

Hintergrund: der öffentliche Nahverkehr und die Verkehrswende
Der öffentliche Nahverkehr ist neben dem Radverkehr das Rückgrat der Verkehrswende in München: Je attraktiver das Angebot von Bus, Bahn und Tram ist, desto mehr Menschen legen ihre Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anstatt mit dem eigenen Auto zurück. Der Ausbau des Gesamtnetzes und Taktverdichtungen sind Voraussetzungen, damit die Verkehrswende in München gelingt. Dies trägt auch zu den städtischen Klimaschutzzielen bei, denn in München entfallen rund 18 Prozent der Treibhausgasemissionen auf den Verkehrssektor.