Dieser Projektbaustein umfasst eine umfangreiche Evaluation der Maßnahmen des gesamten Projekts MoveRegioM. Wesentlich für dessen Erfolg ist neben der Umsetzung der Maßnahmen auch die Untersuchung und Bewertung der Einzel- und Gesamtwirkungen. Die Maßnahmen wirken auf Menschen, Unternehmen, Politik, Stadtraum, Verkehr und Umwelt. Damit alle Auswirkungen des Projekts möglichst umfassend und genau bestimmt werden können, setzen die Projektpartner*innen in allen Wirkungsbereichen verschiedene Erhebungsmethoden in einem Methodenmix ein.
Zusätzlich zur Evaluation leiten die Projektbeteiligten in einem Bottom-up-Ansatz die realen Quell-Ziel-Beziehungen und ein Potenzial-Regionalmodell ab.
Die Wirkungsermittlung erfolgt sowohl in realer Umgebung durch Messungen und Befragungen als auch in virtueller Umgebung durch Simulation. Dabei werden qualitative und quantitative Größen erhoben.
Entsprechend der Zielsetzung der Maßnahmen definieren die Projektmitarbeiter*innen für die Wirkungsevaluation Indikatoren. Auf Basis dieser Indikatoren wählen sie geeignete Messmethoden aus und wenden diese gesamthaft an. Um dem Vernetzungscharakter des Projekts Rechnung zu tragen, beinhaltet die Wirkungsevaluation sowohl maßnahmenspezifische als auch gesamthafte Erhebungen.
Befragungen und Messungen werden dabei kombiniert, um die Wirkung des Gesamtprojekts auf die verschiedenen Bereiche in Realumgebung zu messen. Zur Bestimmung der Maßnahmen-Akzeptanz und der hieraus folgenden Veränderung des Mobilitätsverhaltens der Menschen führen die Projektbeteiligten zu mehreren Zeitpunkten repräsentative Befragungen durch. Hauptthemen sind dabei die Wahrnehmung der umgesetzten Maßnahmen, die Nutzungsanlässe für die neuen Mobilitätsangebote sowie die Ermittlung möglicher Nutzungsbarrieren, die ausgeräumt werden sollten.
Ergänzend zu diesem Top-down-Ansatz sieht dieses Arbeitspaket einen Bottom-Up-Ansatz vor. Hier erfassen die Projektmitarbeiter*innen die tatsächlichen Quelle-Ziel-Beziehungen im Untersuchungsgebiet und damit die Mobilitätsbedarfe einer Versuchsgruppe. Unter Verwendung der Ergebnisse aus diesen beiden Ansätzen modellieren und simulieren sie die gesamtverkehrliche Wirkung der Maßnahmen in virtueller Umgebung. Basis für die Simulation ist das Gesamtverkehrsmodell München, das die Landeshauptstadt München, der MVV und die SWM seit vielen Jahren für die Verkehrsplanung nutzen und stetig weiterentwickeln. Aus der in der Simulation bestimmten verkehrlichen Größen lässt sich anschließend die ökologische Wirkung der Maßnahmen berechnen.
Im Jahr 2023 erfolgte die Übergabe der Rohdaten aus der ersten Befragung der repräsentativen Gesamterhebung durch den beauftragten Auftragnehmer an das Projektkonsortium von MoveRegioM. Anschließend hat die Universität der Bundeswehr München die Daten geprüft, quantitativ ausgewertet und wissenschaftlich aufbereitet. In der ersten Phase hat das Team die Rohdaten analysiert und auf das Projektgebiet von MoveRegioM verortet. Es erfolgte eine detaillierte Analyse der Daten. Hierbei hat das Team unter anderem die Verkehrsmittelwahl der Befragten ausgewertet und Relationen bezüglich städtischem- und peripheren Raums, Altersstrukturen oder dem Einkommen des Haushalts untersucht. Zudem wurde die Bekanntheit und Attraktivität der Verkehrsmittel: Car-Sharing, Bike-Sharing und ÖPNV analysiert und das jeweilige Nutzungsverhalten der Befragten auf den Raumtyp unterschieden.