2023 hat die Landeshauptstadt München erstmals an der Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten – SrV 2023“ (System repräsentativer Verkehrsbefragungen) teilgenommen. Im Februar 2025 wurden die ersten Ergebnisse präsentiert; im Oktober die Detailauswertungen dem Münchner Stadtrat bekannt gegeben.
Das Projekt der SrV 2023, konzipiert und durchgeführt von der Technischen Universität Dresden, lief gleichzeitig in knapp 500 deutschen Städten und Gemeinden.
Innerhalb eines Jahres wurden rund 40.000 Münchner*innen zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Dabei wurden neben der Fahrzeugausstattung der Haushalte auch Kennzahlen zur Verkehrsmittelwahl, zur Anzahl der Wege, ihrer Entfernung, der Wegedauer und den -zwecken sowie zur Arbeit im Homeoffice erhoben. Außerdem wurden Aspekte des Mobilitätsverhaltens nach Bevölkerungsgruppen sowie Stadtbezirken betrachtet. So werden beispielsweise in innerstädtischen Bezirken viele, aber im Durchschnitt kurze Wege vor allem zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt, in Stadtbezirken am Stadtrand sind die Wege vergleichsweise lang, aber weniger.
Die Münchner*innen sind den Ergebnissen der Studie zufolge dem Ziel der Mobilitätsstrategie 2035, bis 2025 80 Prozent aller Wege mit umweltverträglichen Verkehrsmitteln zurückzulegen, bereits sehr nahegekommen. Im Jahr 2023 wurden 76 Prozent der Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt. Im deutschlandweiten Vergleich der Großstädte, die an der SrV-Befragung teilnehmen, hat München den geringsten Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Modal Split, also der prozentualen Verteilung der Wege auf die Verkehrsmittel.
Die Anzahl der Wege, die die Münchner*innen täglich absolvieren, hat sich gegenüber der letzten Befragung im Jahr 2017 – der Befragung Mobilität in Deutschland (MiD) – kaum verändert. Deutlich gewandelt haben sich hingegen die Zwecke, zu denen diese Wege unternommen werden, sowie die Verkehrsmittel, die dabei genutzt werden: Die Münchner Bevölkerung ist zunehmend häufiger zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Diese Entwicklung steht in engem Zusammenhang mit der Veränderung der Wegezwecke: Der Anteil der beruflichen Wege hat gegenüber 2017 abgenommen, private Wege dagegen deutlich zugenommen. Hier spielen das Arbeiten im Homeoffice sowie die rückläufigen dienstlichen Wege eine große Rolle. 16 Prozent aller Münchner Erwerbstätigen befanden sich an ihrem Befragungstag – unter Berücksichtigung aller Wochentage – im Homeoffice.
Zugleich ist das Mobilitätsverhalten der Münchner Bevölkerung insgesamt flexibler geworden. 62 Prozent der Befragten sind multimodal unterwegs. Sie nutzen also zwei oder drei verschiedene Verkehrsmittel innerhalb einer Woche. 2017 waren es nur 53 Prozent. Insgesamt nutzen in München rund 22 Prozent der Befragten Carsharing, 12 Prozent Leihräder und 18 Prozent E-Tretroller.
Auch zur Ausstattung der Haushalte mit Fahrzeugen und deren Elektroanteil liefert die Befragung Informationen: Rund zwei Drittel der Münchner Haushalte verfügen über einen Pkw, 81 Prozent über ein Fahrrad. Etwa 7 Prozent der Pkw und 9 Prozent der Fahrräder haben einen Elektroantrieb. Seit der Einführung des Deutschlandtickets am 1. Mai 2023 hat sich zudem die Ausstattung mit Zeitkarten für den öffentlichen Verkehr erhöht. Während vor Einführung 48 Prozent der Befragten auf eine Zeitkarte zurückgreifen konnten, waren es danach 56 Prozent.
Die Bekanntgabe sowie die beschriebenen Ergebnisse im Detail gibt es unter risi.muenchen.de/risi/sitzungsvorlage/detail/9277265.