Mit den ersten neun Paketstationen in Wohnquartieren geht die Stadt München neue Wege. Nutzer*innen können dort Pakete anbieterübergreifend empfangen und versenden.
Projektpartner der München Box ist die Münchner Wohnen, in deren Quartieren die ersten Paketstationen aufgestellt wurden. Neun München Boxen mit Platz für, je nach Größe, bis zu 200 Pakete sind derzeit in Betrieb, weitere folgen. Bürgermeister Dominik Krause hat zusammen mit Mobilitätsreferent Georg Dunkel und dem Geschäftsführer der Münchner Wohnen, Christian Müller, das neue System am Paulanerplatz in der Au vorgestellt.
München ist Pakethauptstadt – laut einer Studie der Technische Universität München kommen pro Haushalt und Jahr im Schnitt 93 Pakete an. Das stellt nicht nur die Zusteller vor Herausforderungen. In manchen Straßen, vor allem in Wohngebieten, stehen oft mehrere Zustellfahrzeuge gleichzeitig, in zweiter Reihe oder auf dem Gehweg. Eine Alternative zur Haustürzustellung ist die Lieferung in eine Paketbox oder einen Paketshop. Damit nicht jede Logistikfirma ihre eigene Box aufstellen muss, fördert das Mobilitätsreferat anbieteroffene Paketboxsysteme im einheitlichen Design der München Box – Paketsysteme, in die mindestens drei Logistikpartner einliefern. Mit den Boxen, die aktuell von den beiden Dienstleistern myflexbox und DeinFach, einer Tochtergesellschaft von DHL, betrieben werden, sind zusammen die größten Logistiker, von DHL über GLS und dpd bis UPS und FedEx, abgedeckt.
Die München Boxen bieten den Münchner*innen eine wohnortnahe Möglichkeit, ihre Sendungen zu empfangen oder zu verschicken. Nach der Zustellung erhalten Kund*innen einen Abholcode, mit dem sich das jeweilige Fach rund um die Uhr öffnen lässt. Neben dem Empfang sind auch Versand und Retouren möglich. Welche Anbieter welche Boxen beliefern, ist auf den jeweiligen Boxen angegeben. Neben München Boxen auf Privatgrund der Münchner Wohnen soll Anfang 2026 zudem ein zweijähriges Pilotprojekt mit der Aufstellung und Evaluation von zehn München Boxen im öffentlichen Raum in Haidhausen starten.
Alle Boxen – ob im öffentlichen Raum oder auf Privatgrund – sind öffentlich zugänglich und stehen allen Bürger*innen zur Verfügung. Sichere Verwahrung, Verfügbarkeit rund um die Uhr, ein Plus an Flexibilität, Zeit- und Wegersparnis: Die Kunden profitieren dabei auf vielfältige Weise. Gleichzeitig trägt die München Box zu einer Reduzierung des Verkehrs, einer Flächeneinsparung durch das anbieteroffene System und einer Erleichterung der Anlieferung bei. Das macht sie zu einem wichtigen Baustein für eine effiziente und nachhaltige Gestaltung des Lieferverkehrs in der Stadt.
Von Laim über Sendling und von Bogenhausen bis nach Harlaching sind bereits neun München Boxen in den Wohnquartieren der Münchner Wohnen in Betrieb. An den ersten Standorten wird das Angebot bereits gut angenommen. Weitere München Boxen sind im Rahmen von drei Neubauprojekten der Münchner Wohnen vorgesehen – in Neufreimann, Ramersdorf und Moosach. Das Projekt „München Boxen“ geht auf einen Beschluss des Stadtrats zur Urbanen Logistik als Teil der Mobilitätsstrategie 2035 zurück. Damit verfolgt die Stadt das Ziel, den Wirtschaftsverkehr in der Stadt nachhaltig, effizient und verkehrssicher zu gestalten.
(Foto, von links: Christian Müller, Geschäftsführer Münchner Wohnen, Mobilitätsreferent Georg Dunkel, Bürgermeister Dominik Krause und Jonathan Grothaus, CEO & Founder von myflexbox)