Pressemitteilung

Stadt eröffnet Radlogistik-Hub am Viehhof

Foto: LHM, Nagy

Stadt eröffnet Radlogistik-Hub am Viehhof

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und Mobilitätsreferent Georg Dunkel haben heute den neuen Radlogistik-Hub des städtischen Mobilitätsreferats am Viehhof offiziell eröffnet. Fünf Logistikunternehmen werden ab sofort vom Viehhof aus auf der letzten Meile Pakete an Privatpersonen zustellen sowie Waren und Paletten an Gewerbeunternehmen, Handwerksbetriebe und Baustellen ausliefern – dies alles mit hochmodernen E-Lastenrädern, die die Wohngebiete vom Autoverkehr entlasten. Das macht auch die Straßen sicherer und schont die Umwelt. Gleichzeitig bleibt die hohe Attraktivität des Wirtschaftsstandorts München erhalten, weil die Ver- und Entsorgung auch in hochverdichteten Innenstadtgebieten trotz stark steigender Sendungszahlen sichergestellt wird.

Mit dem innovativen Logistikzentrum fördert die Stadt München unterschiedliche stadt- und umweltverträgliche Geschäftsmodelle der Lastenradlogistik – neben der klassischen Paketzustellung ist dies auch die Baustellen- und Firmenbelieferung. Damit bietet der Radlogistik-Hub den Logistik-Unternehmen eine attraktive Plattform, um in die Lastenrad-Logistik einzusteigen oder sie weiter auszubauen. Denn laut einer Studie des EU-geförderten CycleLogistics-Projekts können 51 Prozent aller motorisierten Transporte in europäischen Städten auf Lastenräder und -anhänger verlagert werden – 69 Prozent der privaten und 31 Prozent der gewerblichen Fahrten. In einer eng bebauten Stadt wie München mangelt es vor allem an geeigneten Flächen für die Radlogistik. Der Radlogistik-Hub am Viehhof soll vorführen, wie ein erfolgreicher Betrieb trotz beengter Verhältnisse möglich ist. Das Pionierprojekt soll a

Die neue Anlage wurde auf einer Fläche der zum Kommunalreferat gehörenden Markthallen München von der städtischen P + R GmbH errichtet und wird von dieser im laufenden Betrieb verwaltet. Das Projekt wird im Rahmen der strategischen Allianz „Mobile Zukunft München“ (MZM), die mit vielfältigen Initiativen die Verkehrssituation im Großraum München verbessern will, von der IHK für München und Oberbayern unterstützt und dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr finanziell gefördert. Das Mobilitätsreferat setzt damit nach nur acht Monaten einen Auftrag des Stadtrats aus der Wirtschaftsverkehrsstrategie „Urbane Logistik“ um. Sie ist eine Teilstrategie der „Mobilitätsstrategie 2035“, dem Fahrplan für die Verkehrswende in München.

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „München ist die Paket-Hauptstadt Deutschlands, in keiner anderen Stadt werden so viele Pakete geliefert. Mit dem Radlogistik-Hub wollen wir die Zustellung auf der letzten Meile stadtverträglicher gestalten. Ziel ist, Abgase, Unfälle und Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmer*innen zu reduzieren. Besonders in den verdichteten Innenstadtbereichen gibt es ein großes Potential für eine platzsparende Logistik. Ich freue mich, dass sich so viele Unternehmen beteiligen und einbringen, um diesem Pilotprojekt zum Erfolg zu verhelfen.“

Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Mit dem Radlogistik-Hub wollen wir auch Skeptiker*innen zeigen, dass sich die Lastenradlogistik zu einem professionellen, leistungsstarken und vor allem stadtverträglichen Standbein der urbanen Logistik entwickelt hat. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Verkehrswende in München.“ls Basis für die Planung eines Hub-Netzwerks auf Stadtgebiet dienen, für das auch EU-Fördergelder fließen werden.

Kommunalreferentin Kristina Frank: „Lieferungen zur Haustüre sind angenehm, doch der Lieferverkehr belastet die Innenstadt immens und der Verpackungsmüll steigt immerzu. Der Umstieg auf die Verteilung per Lastenrad ist zumindest ein nachhaltiger Mobilitätsansatz: keine Abgase und weniger Platzverbrauch auf der Straße. Für das Pilotprojekt ,Radlogistik-Hub‘ stelle ich deshalb gern eine Fläche am Viehhof zur Verfügung. Ein Testversuch, der hoffentlich in München Schule macht. Kurze Wege sind immer gut.“

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (vor Ort vertreten von Dr. Josef Rott, Abteilungsleiter für Vernetzte Mobilität und ÖPNV im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr): „So ein Multi-User-Hub für mehrere Nutzer ermöglicht nicht nur eine bessere Nutzung des knappen Raums in der Innenstadt, sondern senkt für die einzelnen Nutzer auch die Kosten durch eine gemeinsame Nutzung des Depots. Das Pilotprojekt will die Entwicklung eines großflächigen Netzes solcher Hubs in München systematisch angehen und die gewonnenen Erfahrungen können auch auf andere Städte übertragen werden. Deshalb haben wir dieses Pilotprojekt auch gerne gefördert.“

Dr. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern: „Der Radlogistik-Hub ist ein praktisches Erfolgsbeispiel für mehr urbane Mobilität bei weniger Abgase. Er zeigt beispielhaft, wofür sich die Allianz Mobile Zukunft München stark macht: die effizientere Nutzung der knappen Flächen, weniger Nutzungskonflikte im Verkehrsraum und den Abbau verkehrsbedingter Emissionen. Der Wirtschaftsstandort München mit seinen vielfältigen Liefer- und Wertschöpfungsketten muss auch in Zukunft zuverlässig und effizient funktionieren. Mit der Integration des Wirtschaftsverkehrs als Teilstrategie in die Mobilitätsstrategie 2035 hat die Landeshauptstadt das richtige Zeichen gesetzt. Der Radlogistik-Hub ist ein gelungener Auftakt, jetzt müssen weitere Taten folgen.“

Wolfgang Großmann, Geschäftsführer der P+R GmbH: „Von Park-and-Ride zu Load-and-Ride. Unsere Anwohnergaragen, Fahrradabstellanlagen und P+R Anlagen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Deshalb sind wir der Überzeugung, dass der Betrieb eines Radlogistik-Hubs sich gut in unsere Einsatzorganisation integrieren lässt und eine Bereicherung für unser Geschäftsfeld Fahrradmobilität darstellt. Eine spannende Herausforderung war auch der Bau des Logistikhubs, den wir in enger Abstimmung mit den beteiligten Logistikunternehmen in sehr kurzer Zeit termingerecht realisieren konnten.“
Marco Schlüter, Chief Operations Officer von Hermes Germany: „Die Innenstadt von München ist wie gemacht für die Zustellung via Lastenrad. Stau und Platznot sind hier neben zeitlichen Einschränkungen für Lieferverkehre und autofreien Zonen an der Tagesordnung. Das macht die Paketzustellung nicht einfach. Umso mehr freue ich mich, dass wir mit dem Radlogistik-Hub der Stadt München nun eine ideale Absprungbasis für die Zustellung via Lastenrad nutzen und damit den vielfältigen innerstädtischen Herausforderungen begegnen können. Konzepte und Lösungen für eine nachhaltige City-Logistik können nur im kooperativen Stil entwickelt und umgesetzt werden, der Radlogistik-Hub ist hier ein tolles Beispiel. An dieser Stelle vielen Dank an das Mobilitätsreferat der Stadt für die Bereitstellung der Fläche und die frühzeitige Integration in die Planung.“
 
(Das Foto zeigt Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und Mobilitätsreferent Georg Dunkel, die zum Start des Radlogistik-Hubs schon mal auf dem München unterwegs-E-Lastenfahrrad Platz nehmen.)

Kontakt:
Landeshauptstadt München, Mobilitätsreferat
Pressestelle: Christina Warta, Franziska Hartmann
presse.mor@muenchen.de, Tel.: 089/233-44909
Sendlinger Straße 1, 80331 München