Erstmals hat die Stadt München 2023 als eine von knapp 500 deutschen Städten und Gemeinden an der Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten – SrV 2023" (System repräsentativer Verkehrsbefragungen) teilgenommen. Nun wurden die Detailauswertungen im Mobilitätsausschuss des Stadtrats bekannt gegeben.
Bereits im Februar konnten die ersten Ergebnisse zu „Mobilität in Städten – SrV 2023“, konzipiert und durchgeführt von der Technischen Universität Dresden, präsentiert werden. Nun liegen auch die Detailsauswertungen zum Projekt vor, an dem sich die Stadt München 2023 erstmals beteiligte. Innerhalb eines Jahres wurden rund 40.000 Münchner*innen zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Die Erhebung umfasste neben der Fahrzeugausstattung der Haushalte auch Kennzahlen zur Verkehrsmittelwahl, zur Anzahl der Wege, ihrer Entfernung, der Wegedauer und den -zwecken sowie zur Arbeit im Homeoffice. Betrachtet man das Mobilitätsverhalten nach Bevölkerungsgruppen und Stadtbezirken, zeigt sich beispielsweise, dass in innerstädtischen Bezirken viele, aber im Durchschnitt kurze Wege vor allem zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt werdem. In Stadtbezirken am Stadtrand sind die Wege vergleichsweise lang, aber weniger.
Die Münchner*innen sind dem Ziel der Mobilitätsstrategie 2035, bis 2025 80 Prozent aller Wege mit umweltverträglichen Verkehrsmitteln zurückzulegen, bereits sehr nahegekommen. So bewegten sie sich im Jahr 2023 bei 76 Prozent der Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem öffentlichen Verkehr fort. Mit Blick auf die prozentuale Verteilung der Wege auf die Verkehrsmittel hat München im deutschlandweiten Vergleich der Großstädte, die an der SrV-Befragung teilnehmen, den geringsten Anteil des motorisierten Individualverkehrs.
Die Anzahl der Wege, die die Münchner*innen täglich absolvieren, hat sich gegenüber der letzten Befragung im Jahr 2017 – der Befragung Mobilität in Deutschland (MiD) – kaum verändert. Deutlich gewandelt haben sich hingegen die Zwecke dieser Wege sowie die genutzten Verkehrsmittel: Die Münchner Bevölkerung ist zunehmend häufiger zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Diese Entwicklung steht in engem Zusammenhang mit der Veränderung der Wegezwecke: Der Anteil der beruflichen Wege hat gegenüber 2017 abgenommen, private Wege deutlich zugenommen. Hier spielen das Arbeiten im Homeoffice sowie die rückläufigen dienstlichen Wege eine große Rolle. 16 Prozent aller Münchner Erwerbstätigen befanden sich an ihrem Befragungstag – unter Berücksichtigung aller Wochentage – im Homeoffice. Zugleich ist das Mobilitätsverhalten der Münchner Bevölkerung insgesamt flexibler geworden. 62 Prozent der Befragten sind multimodal unterwegs. Sie nutzen also zwei oder drei verschiedene Verkehrsmittel innerhalb einer Woche. 2017 waren es nur 53 Prozent. Insgesamt nutzen in München rund 22 Prozent der Befragten Carsharing, zwölf Prozent Leihräder und 18 Prozent E-Tretroller.
Auch zur Ausstattung der Haushalte mit Fahrzeugen und deren Elektroanteil liefert die Befragung Informationen. Rund zwei Drittel der Münchner Haushalte verfügen über einen Pkw, 81 Prozent über ein Fahrrad. Etwa sieben Prozent der Pkw und neun Prozent der Fahrräder haben einen Elektroantrieb. Seit der Einführung des Deutschlandtickets am 1. Mai 2023 hat sich die Ausstattung mit Zeitkarten für den öffentlichen Verkehr erhöht. Während vor Einführung 48 Prozent der Befragten auf eine Zeitkarte zurückgreifen konnten, waren es danach 56 Prozent.
Die Bekanntgabe sowie die beschriebenen Ergebnisse im Detail gibt es unter risi.muenchen.de/risi/sitzungsvorlage/detail/9277265.