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Untersuchungsbericht

AltstadtMobil: Positive Ergebnisse des Testlaufs 2024

Im Sommer und Herbst 2024 konnten Interessierte in der Münchner Altstadt mit dem Testbetrieb „AltstadtMobil“ elektrische Mikrobusse und Rikschas kostenfrei nutzen. Das Angebot wurde wissenschaftlich begleitet - die Ergebnisse liegen nun vor.

Foto: LHM/MOR, DobnerAngermann

AltstadtMobil: Positive Ergebnisse des Testlaufs 2024

Die Mikrobusse waren auf einer Ringlinie zwischen Marienplatz, Frauenkirche, Sendlinger Tor, Rindermarkt, Tal und Isartor unterwegs, die Rikschas warteten am Stachus und am Odeonsplatz auf ihre Fahrgäste. Der Test wurde von einer umfassenden Evaluation begleitet. Zentrales Anliegen des Projekts war die bessere Erschließung der Altstadt zusätzlich zu den bestehenden Angeboten wie S- und U-Bahn, Tram und Bus. Das AltstadtMobil sollte vor allem die Fortbewegung von mobilitätseingeschränkten Personen in der Altstadt erleichtern. Nun liegen die Ergebnisse vor:

Mehr als 4.000 Fahrgäste haben den On-Demand-Betrieb der Rikschas zwischen 24. Juli und 18. September 2024 genutzt. Mit den Mikrobussen waren zwischen 24. Juli und 18. Oktober 2024 etwas mehr als 7.600 Fahrgästen unterwegs. Neben diesen Personen-Zählungen flossen knapp 800 Interviews mit Nutzenden und Nicht-Nutzenden in die Untersuchung mit ein, ebenso wie die Ergebnisse mehrerer Diskussionsrunden und Workshops mit dem Senioren- und Behindertenbeirat sowie Vertreter*innen des lokalen Einzelhandels, von Hotels, Gaststätten oder aus Arztpraxen in der Altstadt.

Dabei hat sich gezeigt, dass die neuen Angebote großes Interesse weckten und als Bereicherung empfunden wurden. Sie wurden sowohl von Nutzenden als auch von Nicht-Nutzenden positiv bewertet. Vereinzelt gab es Kritik an der Taktung, der Pünktlichkeit und dem Sitzplatzangebot. Insbesondere Personen mit Mobilitätseinschränkungen, Personen, die Gepäck oder Einkäufe zu transportieren hatten, ältere Personen und Familien mit kleineren Kindern konnten von den Mikrobussen und E-Rikschas profitieren. Beide Angebote wurden vor allem im Rahmen von Stadtbummeln oder für Erledigungen, Einkäufe sowie Restaurantbesuche verwendet. Mobilitätseingeschränkte Personen nutzten deutlich häufiger die E-Rikschas, da sie nach individuellem Bedarf gebucht werden konnten und sehr nah an die Wunschadressen heranfahren konnten.

Die Fahrten des AltstadtMobil ersetzten während der Testphase hauptsächlich Fußwege. Die meisten Befragten gaben als Grund für die Nutzung an, dass sie Interesse am Test des Angebots hatten. Weitere Gründe, die genannt wurden, waren der Zeitvorteil durch das Angebot oder der erhöhte Komfort beim Besuch der Altstadt. Ein großer Anteil der Befragten empfand, dass ein Besuch der Münchner Altstadt durch das AltstadtMobil (deutlich) attraktiver wurde, und sie das Angebot weiterempfehlen würden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Testlauf kostenlos war und die Preisbereitschaft in einem Regelbetrieb vor allem für das Mikrobus-Angebot laut der Befragungen eher gering wäre.

Grundsätzlich hat der Test gezeigt, dass ein langsames Befahren und Queren von Fußgängerzonen durch die Mikrobusringlinie verkehrlich und betrieblich möglich ist.

Die getesteten Lösungen zur Feinerschließung der Altstadt – Mikrobus und E-Rikscha – wurden im Rahmen des Projektes MoveRegioM, gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) vom Mobilitätsreferat und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) unter Mitarbeit des Senioren- und Behindertenbeirats konzipiert. Der Testlauf wurde von der MVG mithilfe der Finanzierung der Landeshauptstadt München und Fördermitteln aus dem Bayerischen Sonderfonds „Innenstädte beleben“ des Referates für Arbeit und Wirtschaft durchgeführt. Mit dem Testlauf konnten wichtige Aspekte, wie die Akzeptanz von Nutzer*innen, Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit, Finanzierungsmodelle sowie verkehrliche und betriebliche Abläufe überprüft werden. Im Förderprojekt MoveRegioM wird nun die finale Konzeption eines Dauerbetriebes ganzheitlich ausgearbeitet.

Die Altstadt für alle wird im Forschungsprojekt MoveRegioM mit Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert.

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