Regelmäßige Bewegung stärkt die Abwehrkräfte der Kinder und beugt Haltungsschäden und Übergewicht vor. Außerdem nehmen Kinder ihre Umgebung bewusster wahr und lernen, sich selbstständig im Verkehr zu bewegen - ganz im Gegenteil zu Autofahrten, die lediglich flüchtige Bilder und Eindrücke hinterlassen. Was vielen nicht bekannt ist: Kinder, die sich viel bewegen, können sich auch besser konzentrieren. Dadurch macht das Lernen mehr Spaß und bringt auch mehr Erfolg. Gleichzeitig fördert ein selbst gemeisterter Schulweg das Selbstvertrauen. Und nicht zuletzt leisten Familien durch den Verzicht aufs Auto einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz - zudem entlasten sie die Verkehrssituation direkt vor der Schule, die Gefahren für die Schüler*innen birgt.
Den Schulweg selbst sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einüben. Dabei können Sie sich an sechs wichtigen Tipps orientieren:
Tipp 1: Wählen Sie den sichersten Schulweg, nicht den schnellsten
Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste oder beste. Deshalb lohnt es sich, gemeinsam mit ihrem Kind den Weg gemeinsam festzulegen. Dabei sollten Sie verschiedene Aspekte beachten: Wo sind interessante Ecken? Wo kann man sich nach Schulschluss am Nachhauseweg austoben? Oder welche Kreuzungen sollten gemieden werden? Wägen Sie gut ab: Beispielsweise kann es risikoreicher sein, eine ruhige Straße ohne Bürgersteig entlang zu gehen, als eine verkehrsreiche Straße mit einem breiten Gehweg. Will das Kind mit Freunden zusammen zur Schule laufen, ist es sinnvoll, dass Sie mit den anderen Eltern gemeinsam einen möglichst sicheren Wegverlauf festlegen. Bei der Auswahl des Schulwegs hilft Ihnen übrigens auch unser digitaler Schulwegplaner und unsere Schulwegpläne.
Tipp 2: Schritt für Schritt
Den Schulweg sollten Sie Ihr Kind Stück für Stück alleine gehen lassen. Wenn Sie am ersten Tag noch bis ans Schultor mitgehen, endet ihr gemeinsamer Weg am zweiten Tag vielleicht schon an der Abbiegung vor der Schule. So verlängern Sie den Schulweg Ihres Kindes täglich ein wenig mehr. Und: sparen Sie nicht mit Lob, wie schon erwähnt, der selbst zurück gelegte Weg steigert das Selbstbewusstsein ihres Kindes, lobende Worte unterstützen dies.
Tipp 3: Fragen, fragen, fragen
Kindern macht es Spass, Fragen, die mit "Was machst du, wenn ...?" beginnen, zu beantworten. Solche Fragen, die den Schulweg betreffen, regen das Kind an, gedanklich durchzuspielen, welche Handlungsmöglichkeiten es gibt und welche Regeln es beachten muss. "Was machst du, wenn du plötzlich deine Freunde auf der anderen Straßenseite siehst?", "Was machst du, wenn die Ampel auf Grün schaltet und du noch ein paar Schritte bis zur Strasse hast?", "Was machst du, wenn Du schon lange an der Straße warten musst und immer noch viele Autos kommen?". Kritisieren Sie Ihr Kind nicht bei falschen Antworten, sondern erarbeiten Sie mit ihm die richtige Lösung und erklären Sie, warum welches Verhalten wichtig ist.
Tipp 4: Rollentausch
Kinder lieben es, Erwachsene zu spielen. Nutzen Sie das und tauschen Sie einmal die Rollen, lassen Sie sich nach einiger Zeit von Ihrem Kind zur Schule bringen. So übernimmt es Verantwortung, wodurch Schwachstellen schneller sichtbar werden. Das trägt zum Erlernen des sicheren Verhaltens bei.
Tipp 5: Früh los für mehr Sicherheit
Sehr viel für Sicherheit im Straßenverkehr ist bereits getan, wenn Sie darauf achten, dass ihr sich Kind früh genug auf den Weg zur Schule macht. So gerät es nicht in Eile oder hat gar Angst, zu spät zum Unterricht zu kommen. Denn Eile und Hektik gehen auf Kosten der Achtsamkeit und Sicherheit im Straßenverkehr.
Tipp 6: Helle Kleidung
Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder helle Kleidung auf dem Schulweg tragen, um von Autofahrer*innen besser gesehen zu werden. Zusätzliche Sicherheit bieten Reflektoren an der Jacke und am Schulranzen.