Mit Botschaften wie “Munter runter vom Gas” (Sebastian, Schwanthalerhöhe), "Rasen gehört in den Garten, nicht auf die Straße” (Christian, Laim) oder “Pass auf, mein Sohn ist unterwegs – er hat kurze Beine und ist schwierig zu sehen” (Mustafa, Obersendling) sprechen die Münchner*innen ihre Mitmenschen direkt an. Auf Postkarten, Plakaten, an Haltestellen und auf digitalen Großflächen sind sie sichtbar. Mit der Kampagne “Hast du uns auf dem Radar?” machen wir gemeinsam mit den Münchner Bürger*innen auf das wichtige Thema Geschwindigkeit aufmerksam, um den Verkehr für alle sicherer zu machen.
Geschwindigkeit ist Hauptfaktor bei Unfällen
Alle Teilnehmenden eint der Wunsch nach gemäßigtem Tempo auf Münchens Straßen. Konkret rufen sie dazu auf, sich an die jeweiligen Tempolimits zu halten. Das tun viele Menschen zwar ohnehin – trotzdem gehören diejenigen, die zu schnell fahren, weiterhin zu den Hauptgefahren im Straßenverkehr. Das gilt schon für wenige Stundenkilometer. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont: Bei Tempo 30 verdoppeln schon 7 zusätzliche Stundenkilometer das Risiko, dass ein Unfall mit ungeschützten Verkehrsteilnehmenden tödlich endet. Bei Tempo 50 endet ein Aufprall bereits zu etwa 85% tödlich (Quellen siehe gelbe Infobox). Für Kinder und ältere Personen sind die Risiken noch höher. Auch das Polizeipräsidium München weist in seinen jährlichen Sicherheitsberichten regelmäßig auf die hohe Zahl an Geschwindigkeitsunfällen und auf deren schwerwiegende Folgen hin. Während die Verursachenden von Unfällen mit zu hoher Geschwindigkeit hauptsächlich in Pkws sitzen, sind die Geschädigten überwiegend auf dem Rad, Kraftrad oder zu Fuß unterwegs.
Nachbarschafts-Event im Westend 2023 war Startschuss der Aktion
Die Aktion begann mit einem Nachbarschafts-Event im Westend im Sommer 2023. Dabei verwandelten wir zusammen mit Anwohner*innen und lokalen Initiativen einen etwa 200 Meter langen Abschnitt der Bergmannstraße zu einer bunten Straßencollage, um so ein Zeichen für langsameres Tempo auf den Straßen zu setzen. Konkreter Anlass war die Situation rund um die Bergmannstraße, wo immer wieder Autos mit überhöhter Geschwindigkeit gemessen wurden. Die Aktion bekam sehr viel Zuspruch auch von Menschen außerhalb des Westends und schnell war klar, dass sie auf die ganze Stadt ausgeweitet werden sollte.
Für die Vision Zero braucht es alle Münchner*innen
Ziel der Stadt München ist die Vision Zero: null Tote und Schwerverletzte im Straßenverkehr. Dafür ist es entscheidend, dass sich Menschen an Tempolimits halten und in angemessener Geschwindigkeit fahren. Die gesetzlichen Möglichkeiten zur Einführung von Tempo 30 hat die Stadt München weitgehend ausgeschöpft. Eine lückenlose Überwachung dieser Tempolimits ist in einer Großstadt wie München allerdings nicht möglich. Daher sind alle Verkehrsteilnehmer*innen gefragt, Verantwortung zu übernehmen. Die Vision Zero braucht jede*n Einzelne*n.
PS: Was wisst ihr zum Thema Geschwindigkeit? Macht jetzt mit bei unserem blitzschnellen Quiz.