News vom 21. Juni 2023
Mit der Umgestaltung der Martin-Luther-Straße und des Giesinger Bergs sowie der Rheinstraße und der Domagkstraße hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrats drei weitere Maßnahmen des Radentscheids München beschlossen. Für die Umgestaltungsvarianten sprachen sich im Vorfeld auch die zuständigen Bezirksausschüsse aus.
Neugestaltung Martin-Luther-Straße/Giesinger Berg
Gegenüber der Zählung aus dem Jahr 2008 nahm der Kfz-Verkehr in der Martin-Luther-Straße seit dem Jahr 2016 um rund 27 Prozent ab, wohingegen der Radverkehr sich mehr als verdoppelte. Entsprechend sehen die Planungen aus: Die Stadt wird die Radverbindungen in der Martin-Luther-Straße zunächst provisorisch gelb markieren und deutlich verbreitern, eine Kfz-Fahrspur pro Richtung entfällt. Nach einem Jahr wird in der Martin-Luther-Straße evaluiert, inwiefern sich die entfallene Fahrspur und der markierte Radfahrstreifen auf den Kfz-Verkehr und die Verkehrssicherheit auswirken. Die Fußwege werden leicht verschmälert, sind aber weiterhin ausreichend breit. Es entstehen neue Fahrradabstellplätze; außerdem werden neue Bäume für ein besseres Stadtklima gepflanzt. An der Kreuzung zwischen Martin-Luther-, Silberhorn-, Ichostraße und Giesinger Berg werden im Sinne der Verkehrswende Fahrspuren für Autos reduziert und so mehr Platz für den Radverkehr, den Fußverkehr und die Begrünung gleichermaßen geschaffen. In alle Richtungen werden nahtlose Radverbindungen angeboten. Zudem sind drei neue Ampeln für Fußgänger*innen und Fahrradfahrende geplant. Auf der Südseite der Ichostraße werden für eine sicherere Erreichbarkeit der ansässigen Grund- und Mittelschule ein neuer Zweirichtungs-Radweg sowie ein zusätzlicher neuer Fußgängerweg gebaut. Am Giesinger Berg wird es bergab künftig eine Fahrspur für Autos geben, bergauf bleiben zur Unterstützung der Busbeschleunigung der Linie 68 zwei Fahrspuren erhalten. Bergauf wird der bisher gemeinsame Fuß- und Radweg getrennt und in komfortablen Breiten geführt. Im Bereich der Bahnüberführung werden die Radwege auf 2,30 Meter verbreitert. Außerdem wird eine Anforderungsampel für Radfahrende vom Giesinger Berg in die Hebenstreitstraße installiert.
Neugestaltung der Rheinstraße
Der Radverkehr in der Rheinstraße hat sich zwischen 2011 und 2019 nahezu verdoppelt, der Kfz-Verkehr um rund 23 Prozent abgenommen. Die Straße verbindet die Leopoldstraße mit dem Bonner Platz. In die Planungen zur Neugestaltung der Rheinstraße floss neben den Vorgaben des Radentscheids München auch der Anspruch ein, den Weg für die Kinder zur ansässigen Grund- und Mittelschule, zur Kindertagesstätte und zum Sportplatz sicherer zu gestalten. Zudem berücksichtigt die Planung auch Vorhaben des Baureferats am Bonner Platz, der MVG zur Einrichtung einer neuen Expressbuslinie sowie Fragen des Denkmalschutzes. Die Radwege erhalten künftig nahezu durchgängig eine Breite von 2,30 Meter zuzüglich Sicherheitsabstand. Die Gehwege verbreitert die Stadt insbesondere vor der Schule. An den Kreuzungsbereichen entlang der Rheinstraße werden insgesamt 40 neue Fahrradstellplätze geschaffen. Für ein sichereres Queren der Rheinstraße wird an der Kreuzung mit der Mainzer Straße eine neue Fußgängerfurt eingerichtet. Sowohl dort als auch an den Kreuzungen mit der Simmernstraße und der Sulzbacher Straße werden Aufstellflächen für abbiegende Radfahrende geschaffen. Die Leistungsfähigkeit der Rheinstraße für den Kfz-Verkehr bleibt mit weiterhin einer Fahrspur je Richtung sowie Linksabbiegespuren am Bonner Platz und an der Kreuzung mit der Leopoldstraße erhalten. Auf der Südseite der Rheinstraße ist eine reduzierte Anzahl von Parkplätzen geplant. Außerdem werden neue Lieferzonen geschaffen. Je nach Spartenlage im Boden werden bis zu 23 neue Bäume entlang der Straße gepflanzt, jeweils mit Rücksicht auf die denkmalgeschützten Häuser.
Neugestaltung der Domagkstraße
Die Domagkstraße verbindet auf einer Länge von rund 1.500 Metern die Leopoldstraße mit der Ungererstraße und ist Teil der beschilderten Fahrradhauptroute und des Äußeren Radlrings. Angesiedelt sind an der Domagkstraße vor allem Gewerbebetriebe sowie Kleingartenanlagen. Die Verkehrssicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrende wird künftig durch breitere Gehwege sowie Radwege mit Sicherheitsabständen und höhengleichen Querungsmöglichkeiten an den untergeordneten Einmündungen verbessert. Die Radwege werden grundsätzlich entsprechend den Vorgaben des Radentscheids München verbreitert. Im Kreuzungsbereich Leopoldstraße, Ingolstädter Straße, Milbertshofener Straße und Domagkstraße wird eine Aufstellfläche für linksabbiegende Radfahrende eingerichtet, ebenso an der Kreuzung mit der Weimarer Straße. An allen Knotenpunkten sind zudem vorgezogene Haltelinien für den Radverkehr geplant, um wartende Radfahrende besser im Sichtbereich der rechtsabbiegenden Autos zu platzieren. Die Schulwegsicherheit kann am derzeitigen Interimsstandort des Oskar-von-Miller-Gymnasiums mit einer ausreichend breiten Gehbahn und der Einrichtung eines baulichen Radwegs erhöht werden. Auch in der Domagkstraße kann durch überbreite Fahrspuren und separate Linksabbiegespuren in den Kreuzungsbereichen verhindert werden, dass der Verkehrsfluss des Auto- und Busverkehrs beeinträchtigt wird. Wo möglich, werden die Haltestellen in der Domagkstraße künftig mit Wartehäuschen ausgestattet, in der Milbertshofener Straße wird ein neuer Bushalt angelegt. Im Rahmen der Neugestaltung entfallen einige Parkplätze entlang der Domagkstraße, Taxistandplätze und E-Ladesäulen werden verlegt. Bäume werden nicht gefällt.