Vollelektrische Fahrzeuge mit sechs bis acht Sitzen können einfach über eine App gebucht werden. Sie bringen die Fahrgäste nach individuellem Bedarf zum Wunschort. Dabei folgen sie keiner festen Fahrtlinie. Die Route wird je nach Anzahl und Fahrtrichtungswunsch der Nutzenden ständig optimiert und verändert. Hierdurch können größere Gebiete flächenhaft erschlossen werden und Fahrgäste nach Fahrtwünschen gezielt befördert werden.
Durch ein Netz von virtuellen Haltestellen ist der Zustieg etwa alle 350 Meter möglich. Bestehende Angebotslücken im Verkehrssystem, etwa nachts oder am Stadtrand, können durch On-Demand-Angebote einfach geschlossen und die Attraktivität des Gesamtsystems öffentlicher Mobilitätsangebote deutlich gesteigert werden. Der Preis für eine Fahrt bewegt sich dabei zwischen dem Preis für eine ÖPNV-Fahrt im MVV-Gebiet und einer Taxifahrt. Der für die Fahrt zu zahlende Betrag wird bereits vor der Buchung in der App angezeigt und ändert sich während der Fahrt nicht mehr.
Durch einen höheren Erschließungsgrad und das Angebot neuer Direktverbindungen können sich Reisezeiten im Vergleich zur reinen Nutzung des liniengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), vor allem bei komplexeren Wegen, deutlich verringern. Ferner bieten ODM-Verkehre die Chance auch Personengruppen anzusprechen, die den ÖPNV bisher aufgrund mangelnden Komforts nicht genutzt haben (zum Beispiel wegen Problemen einen Sitzplatz in stark ausgelasteten Bussen zu finden oder Schwierigkeiten bei der Mitnahme von Gepäckstücken).
Im Stadtgebiet München sind mit diesem Angebotskonzept von 2016 bis 2020 Clevershuttle als Tochter der DB und von 2018 bis 2020 der IsarTiger der MVG gefahren. Im Landkreis München verkehrt seit Oktober 2022 der FLEX als Tagverkehr in den Gemeinden Sauerlach, Brunnthal und Aying und als Nachtverkehr in Unterhaching, Oberhaching und Taufkirchen sowie zum Ostbahnhof in München.
Das Mobilitätsreferat arbeitet gemeinsam mit der MVG daran im Laufe des Jahres 2025 On-Demand Angebote als vierte Säule des ÖPNV - neben Bus, U-Bahn und Tram - dauerhaft zu etablieren. Unter dem Markenauftritt MVG MIJA soll so die Verkehrswende in München aktiv vorangetrieben und noch mehr Menschen für öffentliche Mobilitätsangebote motiviert werden. Der Service wird zunächst in den Stadtteilen Aubing-Lochhausen-Langwied, Allach-Untermenzing, Pasing-Obermenzing, Moosach, Neuhausen-Nymphenburg, Schwabing-West, Maxvorstadt, Schwanthalerhöhe, Ludwigsvorstadt, Isarvorstadt sowie Altstadt-Lehel verfügbar sein. Perspektivisch lassen sich On-Demand-Services durch autonome Shuttles ergänzen und hierdurch auch auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten.
Übrigens: Natürlich gibt es neben den On-Demand Services auch noch andere Angebote in München für alle die heute schnell von A nach B müssen und nicht den ÖPNV nutzen können oder wollen. Auf der Straße können sie eine der vielen Taxen abfangen oder telefonisch bei den Taxizentralen bestellen. Zum Festpreis bieten auch Uber, FreeNow und Sixt ride Fahrten von Haustür zur Haustür an.