Hintergrund

In der Müllerstraße weist der Abschnitt zwischen der Hans-Sachs- und Holzstraße eine hohe Unfallhäufung unter Radfahrer*innen auf. Er stellt somit ein ernstes Problem für die Verkehrssicherheit dar. Allein im Jahr 2022 wurden in diesem Abschnitt fünf Alleinunfälle und ein Dooring-Unfall polizeilich registriert – die Dunkelziffer dürfte höher liegen.

Die Hauptursache für diese Unfälle stellen die beengten Platzverhältnisse dar. Der Radverkehr wird im Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen auf der Fahrbahn geführt. Hier befindet sich im Bestand jedoch auch die Straßenbahn mit ihren Gleisen und halbseitig auf dem Gehweg parkende Fahrzeuge. Radfahrende, die einen sicheren Abstand zu den parkenden Fahrzeugen einhalten möchten, müssen oft nah an den Schienen fahren. Dies kann zu gefährlichen Stürzen führen, wenn das Vorderrad in deren Rille gerät oder bei Nässe oder Glätte auf dem Gleis wegrutscht. Zusätzlich begünstigt das in der Müllerstraße vorhandene Gefälle von etwa 2,5 % höhere Geschwindigkeiten, was die Sturzgefahr von Radfahrende sowie die Unfallfolgen erhöhen kann.

Maßnahmen

Die bisher ergriffenen Maßnahmen, wie Bodenmarkierungen und Hinweisschilder, konnten die Gefahrensituation nicht ausreichend entschärfen. Aus diesem Grund hat das Mobilitätsreferat weiterreichende Maßnahmen veranlasst, die im November 2024 vom Baureferat umgesetzt werden.
Zur effektiven Unfallprävention wurde ein absolutes Haltverbot eingerichtet, das den Entfall von 14 Parkplätzen entlang dieses Straßenabschnitts bedeutet. Diese Anpassung schafft den dringend benötigten Raum, damit Radfahrer*innen sicher auf der Fahrbahn fahren können, ohne in den Gefahrenbereich der Schienen zu geraten.

Die Einführung dieser Maßnahme ist Teil der Vision Zero – dem Ziel, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf null zu reduzieren – und dient insbesondere dem Schutz vulnerabler Verkehrsteilnehmer*innen wie Radfahrer*innen und E-Tretroller-Fahrer*innen. Die Einführung des Haltverbots dient der Gefahrenabwehr gemäß §45 StVO und ist eine Reaktion auf die anhaltend hohe Unfallhäufigkeit.

Begleitende Öffentlichkeitsarbeit

Damit die Maßnahme auf Akzeptanz der Öffentlichkeit und insbesondere der Anwohner*innen und Gewerbetreibenden in der Müllerstraße trifft, informiert die Landeshauptstadt München im Vorfeld über ihre Kommunikationskanäle und verteilt vor Ort Flyer, welche über die Unfalllage und die notwendigen Veränderungen aufklären. Dies soll das Verständnis und die Unterstützung für die Umsetzung dieser Sicherheitsmaßnahmen stärken.

Interaktive Karte der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle in der Müllerstraße zwischen Hans-Sachs-Straße und Holzstraße im Jahr 2022