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Pressemitteilung vom 7. Oktober 2025
Pressemitteilung

Mehr Sicherheit für Radler*innen auf 100 Fahrradstraßen

Das Fahrrad hat gerade in dicht besiedelten Städten wie München großes Potenzial, zur Entlastung der Straßen beizutragen. Um es für einen möglichst großen Personenkreis attraktiver zu machen, braucht es vor allem eine sichere und Fehler verzeihende Infrastruktur – wie etwa Fahrradstraßen.

Foto: LHM/MOR, DobnerAngermann

Mehr Sicherheit für Radler*innen auf 100 Fahrradstraßen

Inzwischen gibt es 100 dieser Straßen in München, in denen der Radverkehr Vorrang hat. Bürgermeister Dominik Krause hat sich jetzt mit Mobilitätsreferent Georg Dunkel und Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer die jüngst als Fahrradstraße eingerichtete Wilramstraße im Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach angesehen. Hier haben die beiden Referate eine breite Palette von Elementen umgesetzt, die Fahrradstraßen für den Radverkehr attraktiver und sicherer machen.

Bürgermeister Dominik Krause: „München ist Deutschlands Fahrradstra-ßen-Hauptstadt. Nirgends gibt es so viele wie bei uns. Fahrradstraßen erhöhen die Verkehrssicherheit und senken vor allem bei Kindern und älteren Menschen die Hemmschwelle, auf der Straße zu radeln. Nicht immer sind getrennte Radwege baulich möglich, Fahrradstraßen können dann eine kostengünstige und schnell realisierbare Alternative sein. 2003 wurde in der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt die erste Fahrradstraße Münchens eingerichtet, inzwischen sind es 100. Das zeigt: Fahrradstraßen sind in München eine Erfolgsgeschichte.“

Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Fahrradstraßen sind ein Gewinn für alle: Sie schaffen mehr Sicherheit, fördern den Radverkehr und entlasten so das Hauptstraßennetz. Ihr Ausbau ist ein zentraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Verkehrsplanung und einer durchgehenden Radinfrastruktur. Ich freue mich daher umso mehr, dass wir mittlerweile die 100. Fahrradstraße feiern können – und München damit Spitzenreiter unter den deutschen Großstädten ist.“

Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Das Baureferat hat auch in diesem Jahr wieder diverse Radverkehrsprojekte abschließen können, bestehende Routen verbessert und mit dem Bau neuer Radwege begonnen. Im Gegensatz zu umfangreichen baulichen Veränderungen können wir bei Fahrradstraßen mit Farbe auf dem Boden und einer guten Beschilderung vergleichsweise schnell und kostengünstig für einen großen Benefit sorgen zugunsten einer sichereren und attraktiven Radinfrastruktur. Je mehr Fahrradstraßen wir stadtweit einrichten können, desto besser für alle Verkehrsteilnehmenden.“

Um Fahrradstraßen kenntlich zu machen, installiert das Baureferat Schilder am Straßenrand und bringt großflächige Piktogramme und andere Markierungen auf der Straße an. Fahrradstraßen sind vor allem dem Radverkehr vorbehalten. Nur wenn ein Zusatzschild wie „Kraftfahrzeuge frei“ oder „Anlieger frei“ unter dem Fahrradstraßen-Schild angebracht ist, können auch Autos und andere motorisierte Verkehrsteilnehmende die Straße nutzen. Radler*innen dürfen in Fahrradstraßen nebeneinander fahren; Autofahrer*innen haben besondere Rücksicht zu nehmen. Wie überall sonst im Stadtgebiet ist auch in Fahrradstraßen ein Abstand von 1,5 Metern beim Überholen von Radler*innen einzuhalten. Für alle Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen gilt in Fahrradstraßen die Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Gemäß der bundesweit gültigen Straßenverkehrsordnung werden Fahrradstraßen vor allem in Neben- und Wohnstraßen ein- gerichtet, die wichtige Verbindungen für den Radverkehr bilden und einen hohen Radverkehrsanteil aufweisen.
So auch in der Wilramstraße, die als innerörtliche Radhauptverbindung mit einem Radverkehrsaufkommen weit über dem Kfz-Aufkommen in der Spitzenstunde und einem niedrigen Schwerverkehrsanteil die besten Voraussetzungen für die Einrichtung einer Fahrradstraße bietet. Über die übliche Beschilderung hinaus wurde in der Wilramstraße vorübergehend ein Schild aufgestellt, das die geltenden Regelungen in Fahrradstraßen zeigt und rund um die Einführung der Fahrradstraße für mehr Klarheit und Sicherheit sorgen soll. Zudem wurden Sicherheitstrennstreifen zwischen Parkplätzen und Straße markiert. Sie sollen Radfahrende vor sogenannten Dooring-Unfällen – also Unfällen, bei denen zum Beispiel Radler*innen mit einer plötzlich geöffneten Autotür kollidieren – schützen. Im Abschnitt zwischen Balan- und Laibacherstraße ist die Wilramstraße außerdem als Einbahnstraße ausgewiesen, mit Freigabe für den gegenläufigen Radverkehr. Wer mehr über Fahrradstraßen wissen möchte, kann sich amFreitag, 17. Oktober, von 12 bis 18 Uhr auf dem Gollierplatz informieren. Anlässlich der 100. Fahrradstraße in München können Besucher*innen dort ihr Wissen zu Fahrradstraßen in einem Verkehrsquiz testen. Darüber hinaus gibt es auch einen kostenlosen Radl-Check, bei dem kleinere Mängel direkt vor Ort behoben werden. Selbstverständlich werden auch die Reifen von Kinderwägen und Rollstühle aufgepumpt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Um 16 Uhr wird auch Mobilitätsreferent Georg Dunkel vor Ort sein und für Fragen rund um das Thema Fahrradstraßen zur Verfügung stehen.

(Foto: Bürgermeister Dominik Krause, Mobilitätsreferent Georg Dunkel und Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer bei der Besichtigung der 100. Münchner Fahrradstraße in der Wilramstraße. Ein Sicherheitstrennstreifen soll sogenannte Dooring-Unfälle verhindern.)