News vom 13. März 2024
Zentrales Anliegen bei der Neuplanung ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrende im Sinne der Vision Zero. Diese hat zum Ziel, dass es im Münchner Straßenverkehr keine Schwerverletzten und Toten mehr gibt.
Ausgangssituation an der Kreuzung
Das Mobilitätsreferat kommt mit der Umgestaltung des Kreuzungsbereichs einem Stadtratsauftrag nach, der den Rückbau der sogenannten freilaufenden Rechtsabbiegespuren an der Kreuzung von Dachauer Straße, Wintrichring und Georg-Brauchle-Ring vorsieht. Der Kreuzungsbereich ist eine wichtige Verbindung zwischen der Autobahn A8 und dem Mittleren Ring. Zudem wird über die Dachauer Straße der Stadtteil Moosach mit der Innenstadt verbunden. Im Jahr 2022 wurden am Knotenpunkt rund 53.000 Kraftfahrzeuge in 24 Stunden gezählt – 15 Prozent weniger als noch im Jahr 2017. Über die Kreuzung verläuft zudem die geplante Radschnellverbindung von München nach Dachau. Die Trambahnlinien 20 und N20 verkehren in Mittellage auf der Dachauer Straße sowie die Buslinie 143 im Kreuzungsbereich. Die Straßenbahn in der Mitte der Straße stellt eine Barriere für den Rad- und Fußverkehr beziehungsweise für die Verbindung zwischen den angrenzenden Wohngebieten dar. Für den Fuß- und Radverkehr sind so nur wenige sichere Querungsmöglichkeiten vorhanden. Insbesondere gilt dies für den Radverkehr an der Verbindung zwischen der Einmündung der Feldmochinger Straße und der Kreuzung.
Die Umgestaltung im Überblick
In den Planungen ist ein Zweirichtungsradweg mit einer Breite von vier Metern plus Sicherheitstrennstreifen vorgesehen. Zudem soll geprüft werden, den gegenläufigen Radverkehr von Leipziger und Feldmochinger Straße stadteinwärts auf dem bestehenden Radweg hinter dem Baumgraben zu führen. Um Unfälle zwischen rechtsabbiegenden Autos und geradeausfahrenden Radler*innen künftig möglichst zu vermeiden, werden die vier freilaufenden Rechtsabbiegespuren an der Kreuzung zurückgebaut. Zudem soll der Kfz-Verkehr perspektivisch für alle Rechtsabbiegebeziehungen vom parallel verkehrenden Fuß- und Radverkehr getrennte Ampeln erhalten, wofür separate Abbiegespuren eingerichtet werden. Zu solchen getrennten Ampelschaltungen gibt es bislang kaum wissenschaftliche Untersuchungen und praktische Erfahrungswerte, vor allem von solch komplexen Verkehrsknotenpunkten. Das Mobilitätsreferat plant deshalb die Ampelschaltung nach dem Umbau schrittweise anzupassen und Daten zu den Auswirkungen auf den Verkehr zu erheben, die dann für weitere Maßnahmen in ganz München und darüber hinaus genutzt werden können.
Die Radwege werden entsprechend der Vorgaben für Radschnellverbindungen beziehungsweise des Radentscheids München verbreitert und mit Sicherheitsstreifen vom Kfz-Verkehr getrennt. Zudem wird es Aufstellflächen für linksabbiegende Radfahrer*innen geben. Im Kreuzungsbereich werden neue Radabstellanlagen für 30 Fahrräder und Flächen für 70 weitere Abstellmöglichkeiten geschaffen. Die Gehwege werden auf über 2,50 Meter verbreitert. An allen Querungen werden Aufstellflächen für Fußgänger*innen direkt am Bordstein eingerichtet, um Konflikte mit dem Radverkehr zu vermeiden. Auch die Aufstellfläche an der Trambahnhaltestelle wird für mehr Sicherheit vergrößert. Die vorhandenen Bushaltestellen werden im Zuge der Umgestaltung näher zum Knotenpunkt verlegt und barrierefrei sowie mit taktilen Elementen, Wartehäuschen und entsprechend großen Wartebereichen ausgebaut. Im Kreuzungsbereich werden acht neue Bäume gepflanzt, die Pflanzung von fünf weiteren Bäumen wird in der weiteren Planung geprüft.
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: "Ich freue mich, dass mit der heute beschlossenen Neugestaltung des komplexen Kreuzungsbereichs von Dachauer Straße, Wintrichring und Georg-Brauchle-Ring eine für den Fuß- und Radverkehr gefährliche Kreuzung entschärft werden kann. Wir kommen unserem Ziel der Vision Zero damit einen guten Schritt näher. Zugleich können wir durch den Umbau und die schrittweise Umstellung der Ampelschaltung Erfahrungen gewinnen, die wir in der ganzen Stadt anwenden können."