An 40 von 43 städtischen Messstellen zur Stickstoffdioxid-Belastung (NO2) wurden 2020 die Grenzwerte eingehalten. Dazu haben zahlreiche Maßnahmen beigetragen - aber auch das reduzierte Verkehrsaufkommen aufgrund der Corona-Pandemie.
Im vergangenen Jahr ging der Verkehr in München im Mittel um 15 bis 25 Prozent, vor allem aufgrund der Corona-Pandemie, zurück. Die maximalen Rückgänge während der Lockdown-Phasen im Frühjahr und Herbst betrugen sogar rund 50 Prozent weniger Verkehrsaufkommen an den verkehrsreichen Straßen.
An diesen verkehrsreichen Straßen konnte 2020 entsprechend ein erheblicher Rückgang der Stickstoffdioxidbelastung beobachtet werden. Der maximale Rückgang war in der zentralen Paul-Heyse-Straße mit 13 µg/m³ weniger Stickstoffdioxid als im Jahresmittel 2019 zu verzeichnen. Auch die Messstellen am Mittleren Ring zeigen beträchtliche Rückgänge von zirka 7 µg/m³ weniger Stickstoffdioxid als im Vorjahr.
An der Landshuter Allee wurde im Jahr 2020 an der vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) betriebenen LÜB-Station laut vorläufigen Ergebnisse des LfU 54 µg/m³ gemessen. Damit ist dies der einzige gemessene NO2-Jahresmittelwert über 50 µg/m³ im vergangenen Jahr.
Die Luftverbesserung ist dabei in Teilen auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Gleichzeitig wirken auch Maßnahmen der Stadt zur Luftverbesserung.
- In der Prinzregentenstraße sind die Auswirkungen der am 4.6.2020 umgesetzten Zuflussdosierung am Autobahnende in den Luftqualitätsdaten sowie in den Verkehrszahlen deutlich zu erkennen. Eine ausführliche Auswertung der Maßnahme wird durch das Mobilitätsreferat begleitet.
- In der Humboldtstraße ist Ende Oktober ein Verkehrsversuch zur Geschwindigkeitsreduzierung auf 40 km/h gestartet. Für ein Jahr gilt hier nun Tempo 40. Im Anschluss wird für ein Jahr die Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert.
- In der Frauenstraße untersucht die Stadt im Rahmen der Planungen zum Altstadt-Radlring anhand einer Verkehrsuntersuchung verschiedene Varianten der Verkehrsführung. Dabei werden unter anderem die Verlagerungseffekte der Varianten sowie deren Minderungspotenzial bezüglich der Luftschadstoffbelastung bewertet. Erste Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung werden im 3. Quartal 2021 erwartet.
- Einen weiteren Beitrag leisten die seit 2020 eingesetzten E-Busse und Müllfahrzeuge neuester Emissionsklasse. Die Buslinie 100 konnte im Laufe des Jahres vollständig auf elektrisch betriebene Busse umgestellt werden. Darüber hinaus sind weitere E-Busse auf der Buslinie 144 entlang der nördlichen Landshuter Allee unterwegs. Zusätzlich setzt der AWM seit 2020 43 Müllfahrzeuge neuester Emissionsklasse EURO-VI an den Emissions-Hotspot-Bereichen ein.