News vom 7. Juli 2022
Die blauen Aufkleber mit der Darstellung einer blinden Person und der Aufschrift "Leitsystem freihalten" haben die Größe einer Gehwegplatte und befinden sich bei jeder Straßenlaterne direkt neben dem Blindenleitstreifen.
Mit der Kennzeichnung soll zum einen erreicht werden, dass das Leitsystem künftig nicht mehr durch Fahrräder und andere Gegenstände blockiert wird. Zum anderen will die Stadt für das Thema sensibilisieren und durch die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum die Aufmerksamkeit für das Thema Behinderungen erhöhen. Abgestellte Fahrräder, Elektroroller und andere Gegenstände auf dem Leitsystem führen bislang dazu, dass blinde Menschen darüber stolpern und sich verletzen können. Weil das Blindenleitsystem in der Sendlinger Straße besonders häufig von Gegenständen blockiert ist, wurde das Teilstück zwischen Hermann-Sack-Straße und Rosental für das Pilotprojekt ausgewählt.
Die Initiative für das Projekt ging vom städtischen Beraterkreis für Barrierefreies Planen und Bauen und dem Büro des Behindertenbeauftragen der Landeshauptstadt München im Sozialreferat sowie vom Verein Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) aus. Unterstützt wird das Projekt vom Mobilitätsreferat und vom Baureferat, das die Maßnahme auch umsetzt und finanziert. Nach einem Jahr evaluiert die Stadt das Projekt, danach entscheiden die Projektbeteiligten gemeinsam, ob weitere Piktogramme im Münchner Stadtgebiet angebracht werden.
Zum Hintergrund: Blindenleitsystem
Ein Blindenleitsystem ermöglicht blinden Menschen die Orientierung im Straßenraum oder im U-Bahnhof. Idealerweise besteht dieses taktile Leitsystem aus Rippen- und Noppenplatten am Boden. Die in einer Linie aneinandergereihten Rippenplatten dienen blinden Menschen als Leitstreifen. Die quadratischen Noppenplatten dienen dazu, auf etwas aufmerksam zu machen, etwa auf einen Richtungswechsel oder den Beginn des taktilen Leitsystems.