Im Rahmen des Innovationsprojekts "Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt" untersucht die Stadt mit der Technischen Universität und weiteren Partner*innen, wie nachhaltige Mobilität in Münchens Stadtvierteln aussehen kann.
Ab Ende Mai und bis Ende Oktober wandeln die Projektpartner Straßenzüge in den Parklizenzgebieten "Südliche Au" und "Walchenseeplatz" zeitweise in autoreduzierte Räume für Bewegung, Spiel und Aufenthalt um.
Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Klimaveränderungen und mit dem Ziel einer gerechteren Flächenverteilung erforscht das Projekt, welche Chancen sich aus autoreduzierten Quartieren für den öffentlichen Raum im Allgemeinen und vor allem für die Menschen vor Ort ergeben.
Im Vorfeld waren deshalb Impulse der Anwohnenden gefragt: Mittels verschiedener Beteiligungs- und Informationstermine vor Ort und online sowie zahlreicher Einzelgespräche in den beiden Gebieten konnten die Bürger*innen den Pilotversuch mitgestalten und ihr Feedback zu den geplanten Maßnahmen einbringen.
Die Maßnahmen im Einzelnen:
Parklizenzgebiet "Südliche Au"
- Ab 22. Mai: Auf der Fläche von vier Parkplätzen in der Kolumbusstraße bauen die Projektpartner mehrere Hochbeete mit Bäumen und Platz zum Gärtnern sowie Einbauten zum Sitzen, Reden und Entspannen auf. Die Begrünung des Platzes an der Ecke Schlotthauerstraße und Entenbachstraße wird zudem erweitert.
- Ab 10. Juni: Die Stadt macht die Kolumbusstraße zwischen der Einmündung Entenbachstraße und der Sommerstraße in einem Teilbereich temporär zu einer verkehrsberuhigten Zone, ein weiterer Bereich wird temporär gesperrt. So entsteht Raum für nachbarschaftliche Begegnung, Spiel und Spaß. Statt Asphalt und parkenden Autos entsteht dort eine Grünfläche mit viel Platz, um die warmen Sommermonate im Grünen vor der eigenen Haustür zu genießen. An der Kreuzung von Schlotthauer-, Sommer-,Kolumbus- und Asamstraße entsteht zudem zeitgleich ein neuer Quartiersplatz, der mit Pflanzkübeln mit Bäumen und Sitzmöglichkeiten ausgestattet sein wird und zum Verweilen einlädt.
- Ab 15. Juni: In der Kolumbusstraße, in der Schlotthauerstraße und in der Falkenstraße werden sogenannte Mobilitätspunkte errichtet.
- 17. Juni: Die Landeshauptstadt München und ihre Partner eröffnen den Pilotversuch mit einem Straßenfestival.
- Ende Oktober: Die Verkehrsberuhigung beziehungsweise Sperrung wird aufgehoben, die Hochbeete und die Möblierung im Parklizenzgebiet "Südliche Au" werden abgebaut.
Parklizenzgebiet "Walchenseeplatz"
- Ab 23. Mai: Auf der Fläche von vier Parkplätzen in der Landstraße bauen die Projektpartner mehrere Hochbeete mit Bäumen und Platz zum Gärtnern sowie Einbauten zum Sitzen, Reden und Entspannen auf.
- Ab 15. Juni: Die Stadt errichtet in der Kesselbergstraße und in der Untersbergstraße Mobilitätspunkte. An diesen Punkten werden künftig verschiedene geteilte Mobilitätsangebote gebündelt und so in Kombination mit dem öffentlichen Nahverkehr mehr Mobilität ohne eigenes Fahrzeug ermöglicht.
- Ab 4. Juli: Ein Teil der Landlstraße wird temporär gesperrt und in einen Raum für Aufenthalt und Bewegung umgewandelt, der Fußgänger*innen und Radfahrenden vorbehalten ist. Statt Autos gibt es dort bis Ende Oktober viel Platz zum Austausch mit der Nachbarschaft, zum Spielen und für eigene Aktionen der Bürger*innen.
- Ende Oktober: Die Sperrung wird aufgehoben, die Hochbeete und das Mobiliar abgebaut.
Die Erreichbarkeit der Straßen und Plätze für Feuerwehr, Rettungsdienste und die Müllabfuhr ist bei allen Maßnahmen sichergestellt; Flächen zum Wenden für Autos werden eingerichtet. In der Landlstraße ist zudem die Erreichbarkeit des "Wohnen im Viertel" für Pflegedienste durch die Einrichtung entsprechender Flächen weiterhin gewährleistet. Die Anwohnenden sind eingeladen, sich während des gesamten Projektzeitraums weiter aktiv zu beteiligen: Sie können Patenschaften für Hochbeete und Bäume übernehmen oder eigene Ideen zur Nutzung der verkehrsberuhigten Flächen einbringen. Interessent*innen können sich dazu gerne per E-Mail melden (siehe gelbe Infobox).
Daneben werden in beiden Gebieten jeweils zweitägige Workshops zum Thema "Zukünfte der Mobilität" von der TU München sowie im zweiwöchentlichen Rhythmus Sprechstunden für Anwohner*innen angeboten. Die Forscher*innen begleiten das Projekt während der gesamten Dauer, führen Umfragen durch und dokumentieren die Ergebnisse. Weitere Informationen zum Projekt und den Aktionen in den kommenden Monaten finden sich auf München unterwegs (siehe gelbe Infobox).
Hintergrund:
Das Projekt ist Teil des Zukunftsclusters "MCube – Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen", gefördert im Rahmen der #Clusters4Future-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Mit beteiligt sind neben der Stadt München und der TU die Stadtwerke München, die Hans Sauer Stiftung und die UnternehmerTUM.