Das Netz der Münchner Straßenbahn wächst wieder. Zum ersten Mal seit acht Jahren entsteht eine neue Strecke, deren Bau am heutigen Freitag mit dem symbolischen Spatenstich begann.
Zwischen dem U3-Bahnhof Aidenbachstraße in Obersendling und dem Romanplatz in Nymphenburg, wo die Neubaustrecke an das Bestandsnetz anschließt, führt die Trasse durch drei weitere Stadtbezirke und verbindet drei U-Bahnhöfe sowie den S-Bahnhof Laim über die Boschetsrieder und die Fürstenrieder Straße.
Um die Tram-Westtangente möglichst reibungslos fertigstellen und in Betrieb nehmen zu können, wird die neue Strecke abhängig von der Fertigstellung der einzelnen Abschnitte in mehreren Schritten nach und nach in Betrieb genommen.
- Als erstes wird der Bauabschnitt zwischen Ammerseestraße und der Bestandsstecke der Linie 19 in der Agnes-Bernauer-Straße fertiggestellt. Damit ist die Linienführung zwischen den Endhaltestellen Pasing und Gondrellplatz möglich. Der Abschnitt verbindet die Linien 18 und 19 und bietet neue Flexibilität bei Störungen auf der Strecke. Die Buslinien 51, 151 und 168 fahren weiterhin. Voraussetzung für die Ende 2025 geplante Inbetriebnahme dieses Abschnitts ist die rechtzeitige Umlegung der Hauptwasserleitung 5 und der übrigen Versorgungsleitungen in diesem Bereich.
- Im nächsten Schritt wird der Abschnitt südlich der Ammerseestraße bis zum Ratzingerplatz fertiggestellt, auf dem dann der Bus 51 ersetzt werden kann. Die Tram verkehrt dann zwischen Pasing und Ratzingerplatz, wo bis zur Fertigstellung der P+R-Anlage an der Aidenbachstraße eine provisorische Wendeschleife genutzt wird. Voraussetzung für die Ende 2027 geplante Inbetriebnahme dieses Abschnitts ist die rechtzeitige Fertigstellung der Brücken an den Autobahnen A95 und A96.
- Die gesamte Tram-Westtangente kann nach Öffnung der Umweltverbundröhre in Laim und der P+R-Anlage an der Aidenbachstraße in Betrieb genommen werden. Dann wird die Tram 12 von Schwabing kommend über den Romanplatz hinaus zur Aidenbachstraße verlängert. Die Buslinien 51 und 151 enden dann von Norden kommend am Romanplatz. Die Tram 16 wird als Verstärkerlinie vom Romanplatz bis zur Wendeschleife Waldfriedhof Haupteingang verlängert. Voraussetzung für die geplante Gesamtinbetriebnahme Ende 2028 ist die Fertigstellung und rechtzeitige Übergabe der Umweltverbundröhre sowie die Fertigstellung der P+R-Anlage an der Aidenbachstraße.
Die Gesamtkosten des Projekts sind mit 490,1 Millionen Euro veranschlagt. Nach aktuellem Stand ist eine Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) von knapp 300 Millionen Euro und damit 90 Prozent der förderfähigen Kosten zu erwarten. Davon entfallen bis zu 75 Prozent auf das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz des Bundes und bis zu 15 Prozent auf das Bayerische Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Die Landeshauptstadt München hat gut 160 Millionen Euro im ÖPNV-Bauprogramm für das Projekt bereitgestellt. Die restlichen rund 30 Millionen Euro werden durch die SWM unter anderem für neue Spartenleitungen finanziert.
Ausführliche weiterführende Informationen zur Tram-Westtangente darunter Beschlüsse, Broschüren und Antworten auf häufige Fragen gibt es online (siehe gelbe Infobox).