News vom 16. Februar 2022
Die Untersuchung für die Seilbahn am Frankfurter Ring hat ergeben, dass sie technisch grundsätzlich realisierbar und auch städtebaulich und naturräumlich integrierbar wäre. Allerdings bringt sie kaum neue Fahrgäste im Vergleich zu den untersuchten Alternativen Tram und Expressbus. Dafür sind die Kosten mit geschätzt 433 Millionen Euro ausgesprochen hoch.
Hohe Kosten und ein vergleichsweise geringer Nutzen werden zwar auch für eine Realisierung über die Isar nach Unterföhring prognostiziert. Dennoch spiele eine Seilbahn bei der Querung eines Hindernisses ihre Stärken aus, so das Gutachten. Daher empfiehlt das Gutachterteam, eine Verbindung zwischen Studentenstadt und Unterföhring vertieft zu untersuchen.
Als Nächstes wird das Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie bewerten und dem Stadtrat im Rahmen einer Beschlussvorlage eine Empfehlung vorlegen. Dabei führt das Referat im Vorfeld weitere Gespräche mit der Gemeinde Unterföhring, dem Freistaat Bayern und möglichen Betreiber*innen zu Fragen der politischen Bewertung der Gutachterempfehlung, der Finanzierung und des Betriebs im Falle einer möglichen Umsetzung.
Zum Hintergrund:
Die Machbarkeitsstudie wurde vom Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München in Auftrag gegeben, um neue Möglichkeiten auszuloten, wie die Verkehrssituation am Frankfurter Ring verbessert werden könnte. Verglichen wurden dabei eine Seilbahn, eine Straßenbahn und eine Expressbuslinie als alternative ÖPNV-Systeme hinsichtlich des Fahrgastpotenzials und der Kosten. Außerdem wurden die technische Machbarkeit sowie städtebauliche und naturräumliche Aspekte untersucht. Wegen ihrer überregionalen Bedeutung wurde die Studie zur Hälfte vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) bezuschusst. Die Stadtwerke München GmbH und weitere städtische und staatliche Fachstellen waren eingebunden.
(Graphik: LHM/Machbarkeitsstudie für eine urbane Seilbahn am Frankfurter Ring)