Mobilität für Stadt und Region

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On-Demand

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist nach wie vor das Rückgrat städtischer Mobilität. Allerdings ist das ÖPNV-Angebot am Stadtrand und über die Stadtgrenzen hinweg häufig im direkten Vergleich mit dem Stadtgebiet deutlich eingeschränkt. 

Daher gewinnen in diesen Bereichen innovative Mobilitätsangebote zunehmend an Bedeutung, die mit Stadtgrenzen-überschreitenden On-demand-(ODM-)Angeboten arbeiten: Als qualitativ hochwertige und effiziente Ergänzung zum ÖPNV, aber auch als hochwertige Alternative zum privaten PKW liegt. On-demand-Angebote können so einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende beisteuern und den Umstieg vom privaten Auto auf eine nachhaltigere Alternative erleichtern.

Übergeordnetes Ziel dieses Projekts ist es, mit innovativen, gebietskörperschaftsübergreifenden Strategien und Konzepten attraktive, neue und nachhaltige Mobilitätsangebote für die Stadt und die Region um München zu etablieren. Die so geschaffenen multi- und intermodalen Mobilitätsangebote sollen den Umstieg vom PKW auf nachhaltige Verkehrsmittel zu fördern. Dabei müssen die neuen Angebote so attraktiv und komfortabel gestaltet und mit dem ÖPNV verknüpft sein, dass nicht nur zeitliche und räumliche Angebotslücken ausgeglichen werden können, sondern auch die individuellen Mobilitätsbedürfnisse von (potenziellen) Nutzer*innen in abgelegeneren Gegenden erfüllt werden können.

Konkretes Ziel aus diesem Arbeitspaket ist die Erarbeitung eines fachlichen, räumlichen und organisatorischen strategischen Konzeptes für ein regionales ODM-Angebot nach vorher festgelegten Voraussetzungen.

Stakeholder- und Expertengespräche
Im Verlauf des Jahres haben die Projektpartner verschiedenen Expert*innen interviewt, die bereits Erfahrung im Angebot von On-Demand-Verkehren haben. Auch potenzielle Stakeholder dieser Dienste haben sie befragt. Die Schwerpunkte lagen dabei auf der Zielsetzung von On-Demand-Mobilität (ODM) und auf verschiedenen Anwendungsfällen (sogenannte Use Cases) für Bedarfsverkehre. Darüberhinaus standen die verkehrlichen Auswirkungen eines solchen Angebots und Finanzierungsmöglichkeiten im Fokus. Die Möglichkeit, Taxis für solche Verkehre zu nutzen, war Thema.

Die Interviews zeigen die alltäglichen Erfahrungen des Betriebs von verschiedenen ODM-Angeboten und lassen Rückschlüsse für den zukünftigen gebietskörperschaftsübergreifenden Betrieb in Stadt und Umland von München zu.

Workshops zur Erarbeitung von Personas und Use Cases
Die Projektpartner identifizierten in einer Reihe von Workshops potenzielle Anwendungsfälle und Zielgruppen mit Hilfe von ausgewählten Personas und ihren Mobilitätswegen. Hierbei zeigte sich, dass der Bedarf nach einem solchen Stadtgrenzen-überschreitenden On-Demand-Angebot zum Beispiel in der Freizeit oder im Ersatz für elterliche „Hol- und Bringdienste“ liegt. Das würde dazu führen, dass Kinder sicher und zuverlässig mit einem ODM-Fahrzeug zu ihren Freizeitaktivitäten gebracht werden könnten. Darüber hinaus spielt ODM-Verkehr vor allem im Nachtverkehr eine große Rolle, um Konzertbesucher oder spät Arbeitende schnell und komfortabel nach Hause zu bringen, insbesondere wenn kein oder nur ein unzureichendes Angebot des klassischen ÖPNVs besteht. Eine weitere Zielsetzung ist es mithilfe von ODM-Verkehren die Beförderung mobilitätseingeschränkter Personen zu verbessern, sodass beispielsweise alltägliche Erledigungen wie Arztbesuche selbstständig ausgeübt werden können.

Fortlaufende Rechtsberatung
Ziel des Arbeitspakets ist es, einen Stadtgrenzen-überschreitenden ODM-Verkehr, der sowohl in der Stadt München als auch in den zahlreichen umliegenden Landkreisen operieren kann, genauer zu untersuchen und hierfür ein räumliches, strategisches und organisatorisches Konzept zu erarbeiten. Zu diesem Zweck haben die Projektpartner eine externe, fortlaufende Rechtsberatung in Auftrag gegeben, die das Projekt bei der Erarbeitung des Konzepts unterstützen soll. Sowohl bei der Finanzierung als auch im Betrieb eines solchen Verkehrs, der über die verschiedenen Landkreisgrenzen hinweg fahren soll, gibt es rechtliche und organisatorische Fragestellungen, die beantwortet werden müssen. Darauf aufbauend kann ein möglichst vollständiges regionales ODM-Konzept entwickelt werden.