Wer beim Aussteigen aus dem Auto den Blick in die Spiegel und über die Schulter vergisst und dennoch die Autotür öffnet, gefährdet damit von hinten heranfahrende Radfahrende oder andere Verkehrsteilnehmer*innen, die oftmals ungebremst mit der Tür kollidieren.
Laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2019 haben rund 45 Prozent der befragten Radfahrenden in Deutschland einen Dooring-Unfall erlebt oder konnten diesen gerade noch abwenden, in Großstädten wie München ist die Häufigkeit noch höher. 2020 wies die Polizei für München insgesamt 135 Dooring-Unfälle aus. Häufiger als jeden dritten Tag wurde also ein solcher Unfall von der Polizei aufgenommen.
Folgen können Schürfwunden, Knochenbrüche, Prellungen und Kopfverletzungen bis hin zu Unfällen mit Todesfolge sein. Ergebnisse eines Tests zeigen: Treten Radfahrende mit der durchschnittlichen Radfahr-Geschwindigkeit von knapp 20 km/h in die Pedale, brauchen sie elf Meter Distanz zum Fahrzeug, um rechtzeitig bremsen zu können und einer Kollision zu entgehen. Die sind aber im Realverkehr selten vorhanden.
Verhindern lassen sich die Dooring-Unfälle am leichtesten durch eine erhöhte Aufmerksamkeit der Autofahrenden: Schlüssel ist hierbei der so genannte "holländische Griff" beim Öffnen der Autotür. Für Autofahrer*innen bedeutet dies, die Türe nicht mit der linken Hand zu öffnen, sondern mit der rechten umzugreifen (für Beifahrer*innen entsprechend genau andersherum). Dabei dreht sich der Oberkörper automatisch und erleichtert so den Schulterblick, mit dem herannahende Radfahrende gesehen werden können. Mit diesem leichten Kniff lassen sich zahlreiche Unfälle im Straßenverkehr vermeiden.