Sichtbarkeit
In der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko, im Straßenverkehr übersehen zu werden. Denn Dunkelheit und schlechte Wetterbedingungen sorgen dafür, dass Radfahrende und auch zu Fußgehende für Autofahrende schlechter erkennbar sind. Sie sollten daher darauf achten, die eigene Sichtbarkeit im Straßenverkehr in der dunklen Jahreszeit zu erhöhen. Bitte denken Sie auch an die vorgeschriebene Beleuchtung an Ihrem Rad.
Personen in dunkler Kleidung werden erst spät von Autofahrenden gesehen, die dann nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Helle Kleidung hilft. Noch besser ist reflektierende Kleidung, denn diese führt dazu, dass man bereits aus großer Entfernung gesehen wird und Autofahrende rechtzeitig bremsen können. Sport- und Alltagskleidung bieten immer häufiger integrierte Reflektoren. Diese sind auch in Form von Klackbändern, Schärpen oder Warnwesten erhältlich.
Fahrrad
Stellen Sie den Sattel bei besonders rutschigen oder glatten Verhältnissen ein Stück herunter. Damit können Sie, falls es doch einmal schwierig wird, leichter und schneller absteigen. Zur Dauerlösung sollte dies aber nicht werden, da ein niedriger Sattel die Knie zusätzlich belastet. Beim Reifenprofil sollten Sie auf eine gute Bodenhaftung achten. Es gilt: je breiter der Reifen, desto besser. Bei Ihrem Fahrradhändler erhalten Sie spezielle Winterreifen oder Spike-Reifen, die den Halt nochmals erhöhen. Bei Schnee oder rutschigen Verhältnissen (zum Beispiel durch Laub) auf der Fahrbahn hilft es zudem, den Luftdruck zu reduzieren. Die beweglichen Teile an Ihrem Rad sind im Winter besonders belastet - eine regelmäßige Reinigung von Kette und Bremsen lohnt sich, genau wie das Schmieren der Kette. Empfindliche Drahtteile, wie zum Beispiel die Bowdenzüge, sollten Sie vor dem Winter mit Kriechöl schmieren, um Einfrieren zu vermeiden.
Tipp: Das Schloss sollte beim Abstellen des Fahrrads nach unten zeigen, damit keine Feuchtigkeit in den Zylinder eindringen kann und das Schloss nicht einfriert.
Fahrtechnik
Angesichts von rutschigem Laub, vereisten Spurrillen und Glatteis sollten Sie Ihre Fahrweise anpassen. Fahren Sie vorausschauend und umsichtig und halten Sie ausreichend Abstand, um trotz des längeren Bremswegs rechtzeitig anhalten zu können. Vermeiden Sie Vollbremsungen, lieber mehrmals kurz und sanft bremsen. Nutzen Sie vor allem die Hinterbremse. Auf vereisten Straßenstücken sollen Sie möglichst nicht treten oder bremsen, und die Geschwindigkeit in Kurven generell reduzieren. Übrigens: wenn der Radweg nicht oder nur unzureichend geräumt ist, dürfen Sie als Radfahrer*in die Straße benutzen!
Kleidung
Auch im Winter will man zu einer Verabredung oder einem Termin weder verschwitzt noch unterkühlt ankommen. Nutzen Sie das "Zwiebelprinzip" und tragen Sie mehrere Lagen dünnerer Kleidungsstücke, die Sie ausziehen können, wenn es nach den ersten Minuten auf dem Rad zu warm wird. Bei Jacke und Hose sollten Sie auf atmungsaktive Kleidungsstücke achten, die dennoch gegen Wind und Feuchtigkeit schützen. Jacken sollten lang genug sein, um den Rücken und die Nieren zu schützen, Hosen ebenfalls, damit die Kälte nicht über die Fußgelenke nach oben "kriecht". Ein Großteil der Wärme verlässt den Körper über den Kopf - deshalb ist eine gute Mütze Pflicht. Für Helmträger*innen gibt es hier auch entsprechende Unterhelmmützen. Um die Extremitäten zu schützen, sind Ihre Handschuhe idealerweise wind- und wasserdicht, und Ihre Schuhe warm und wasserabweisend. Ergänzend helfen Neoprenüberschuhe aus dem Fahrradfachhandel.
Viel Spaß beim Weiterradeln im Winter!